{"title":"(出售)条约的货币价值:衡量损失的价值和时间","authors":"Johannes W. Flume","doi":"10.1628/000389215x14290163255103","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"German Abstract: Herkommlich wird der Nichterfullungsschadensersatz falschlicherweise mit dem entgangenen Gewinn gleichgesetzt. Demgegenuber lasst sich der Anspruch auf das monetare Erfullungsinteresse nach § 281 BGB auf das okonomische Prinzip zuruckfuhren, dass jedem Kaufvertrag ein sog. Hedge-Effekt immanent ist. Durch die Festlegung des Kaufpreises wird der Wert der Kaufsache bindend zwischen den Parteien fixiert und das Risiko von Marktpreisschwankungen beschrankt. Die Hohe der jeweils erzielten Preisabsicherung, des sog. hedging, entspricht der Hohe des Nichterfullungsschadens. Rechnerisch ergibt sich dieser aus der Differenz des Kaufpreises und des Marktpreises oder Schatzwertes der Kaufsache. In Ubereinstimmung mit dem hier formulierten Grundsatz wurde der Nichterfullungsschaden ursprunglich im Waren- und Wertpapierhandel des 19. Jhdts. bestimmt. Zu dieser Praxis ist der BGH, nach mehr als hundertdreisig Jahren abweichender Rechtsprechung, wenn auch unbewusst, nun zuruckgekehrt. \nEnglish Abstract: In this paper I analyze the development of the mechanics of calculating expectation interest in the last 150 years under German law. I argue that legal practice has miscalculated expectation interest for more than 130 years by awarding “lost volume” respectively “lost profit”. I argue that the amount necessary to compensate the aggrieved in this scenario is equal to the hedge effected by locking in the price with respect to the market value at the time of the breach.","PeriodicalId":270897,"journal":{"name":"Archiv Fuer Die Civilistische Praxis","volume":"190 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2016-05-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Der monetäre Wert des (Kauf-)Vertrags : Zur Bedeutung von Wert und Zeit für die Bestimmung des Nichterfüllungsschadens\",\"authors\":\"Johannes W. Flume\",\"doi\":\"10.1628/000389215x14290163255103\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"German Abstract: Herkommlich wird der Nichterfullungsschadensersatz falschlicherweise mit dem entgangenen Gewinn gleichgesetzt. Demgegenuber lasst sich der Anspruch auf das monetare Erfullungsinteresse nach § 281 BGB auf das okonomische Prinzip zuruckfuhren, dass jedem Kaufvertrag ein sog. Hedge-Effekt immanent ist. Durch die Festlegung des Kaufpreises wird der Wert der Kaufsache bindend zwischen den Parteien fixiert und das Risiko von Marktpreisschwankungen beschrankt. Die Hohe der jeweils erzielten Preisabsicherung, des sog. hedging, entspricht der Hohe des Nichterfullungsschadens. Rechnerisch ergibt sich dieser aus der Differenz des Kaufpreises und des Marktpreises oder Schatzwertes der Kaufsache. In Ubereinstimmung mit dem hier formulierten Grundsatz wurde der Nichterfullungsschaden ursprunglich im Waren- und Wertpapierhandel des 19. Jhdts. bestimmt. Zu dieser Praxis ist der BGH, nach mehr als hundertdreisig Jahren abweichender Rechtsprechung, wenn auch unbewusst, nun zuruckgekehrt. \\nEnglish Abstract: In this paper I analyze the development of the mechanics of calculating expectation interest in the last 150 years under German law. I argue that legal practice has miscalculated expectation interest for more than 130 years by awarding “lost volume” respectively “lost profit”. I argue that the amount necessary to compensate the aggrieved in this scenario is equal to the hedge effected by locking in the price with respect to the market value at the time of the breach.\",\"PeriodicalId\":270897,\"journal\":{\"name\":\"Archiv Fuer Die Civilistische Praxis\",\"volume\":\"190 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2016-05-17\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Archiv Fuer Die Civilistische Praxis\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1628/000389215x14290163255103\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Archiv Fuer Die Civilistische Praxis","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1628/000389215x14290163255103","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Der monetäre Wert des (Kauf-)Vertrags : Zur Bedeutung von Wert und Zeit für die Bestimmung des Nichterfüllungsschadens
German Abstract: Herkommlich wird der Nichterfullungsschadensersatz falschlicherweise mit dem entgangenen Gewinn gleichgesetzt. Demgegenuber lasst sich der Anspruch auf das monetare Erfullungsinteresse nach § 281 BGB auf das okonomische Prinzip zuruckfuhren, dass jedem Kaufvertrag ein sog. Hedge-Effekt immanent ist. Durch die Festlegung des Kaufpreises wird der Wert der Kaufsache bindend zwischen den Parteien fixiert und das Risiko von Marktpreisschwankungen beschrankt. Die Hohe der jeweils erzielten Preisabsicherung, des sog. hedging, entspricht der Hohe des Nichterfullungsschadens. Rechnerisch ergibt sich dieser aus der Differenz des Kaufpreises und des Marktpreises oder Schatzwertes der Kaufsache. In Ubereinstimmung mit dem hier formulierten Grundsatz wurde der Nichterfullungsschaden ursprunglich im Waren- und Wertpapierhandel des 19. Jhdts. bestimmt. Zu dieser Praxis ist der BGH, nach mehr als hundertdreisig Jahren abweichender Rechtsprechung, wenn auch unbewusst, nun zuruckgekehrt.
English Abstract: In this paper I analyze the development of the mechanics of calculating expectation interest in the last 150 years under German law. I argue that legal practice has miscalculated expectation interest for more than 130 years by awarding “lost volume” respectively “lost profit”. I argue that the amount necessary to compensate the aggrieved in this scenario is equal to the hedge effected by locking in the price with respect to the market value at the time of the breach.