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Die »Doppelnatur« des Menschen und ihre Bedeutung für die Existenzanalytische und Künstlerische Psychotherapie
Die sich aus der Existenzphilosophie ableitenden (»existenzanalytischen«) Psychotherapien gehen von einer »Doppelnatur« des Menschen aus, ohne einem Dualismus im engeren Sinne anzuhängen. Der Mensch ist einerseits Bestandteil der wissenschaftlich-objektivierbaren Natur im Sinne von Physis, seine eigentliche humane Natur erschließt sich aber erst in einer existenziellen Perspektive, die von Frankl in Anlehnung an Scheler auch die geistige Dimension genannt wird. Geist ist Träger der Existenz. Existenzielles Sein ist geistiges Sein. Das »Andersseinkönnen« gegenüber einem »Soseinmüssen« ist der Kern der Existenz, ihre Verwirklichung wird in der Logotherapie und Existenzanalyse praktisch umgesetzt. Existenzerhellung macht die doppelte Natur des Menschen erfahrbar, aber nicht beweisbar. Existenz. wird sich durch Transzendenz »geschenkt« ( Jaspers), dieser Transzendenzbezug findet sich in allen beschriebenen existenziellen Anthropologien von Jaspers über Scheler und Frankl bis zu Graf Dürckheim, er hat den Charakter einer begründeten, aber subjektiven Stellungnahme zur Natur des Menschen. Das Naturerlebnis soll durch das Realisieren der Frankl’schen »Erlebniswerte« zur Sinnfindung und Selbstwerdung beitragen. Für Karlfried Graf Dürckheim kann das Erleben der Natur, besonders der »Stille der Natur«, zu einer Seinserfahrung werden, die dem Achtsamen das Tor zu seinem innersten »Wesen« und damit zum »Numinosen«, Transzendenten, aufschließt.