{"title":"《我们挣钱的方式:自由新闻的收入决定因素》","authors":"R. Groetker","doi":"10.2139/ssrn.2328066","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Seit den 80er Jahren sind die Zeilensatze, welche Zeitungen und Magazine freien Autoren fur die Veroffentlichung ihrer Texte zahlen, nicht gestiegen. Mehr als die Halfte der Freien hat ein Einkommen von weniger als EUR 2.000 im Monat. Immer starker greifen Verlage und Agenturen auf die Dienst von Freelancern zuruck. Uber die Halfte aller Texte in Magazinen und ein Viertel bis ein Drittel der Inhalte von Tageszeitungen werden unter diesen Bedingungen von Freien produziert. Warum verdienen freie Printjournalisten so schlecht? Und: Ist die heutige Situation von Freelancern in den Printmedien nur ein Vorgeschmack darauf, wie sich die Arbeit in der Wissensgesellschaft insgesamt in Zukunft entwickeln wird? Die gangige Antwort auf die Frage nach der Ursache fur niedrige Einkommen im Printjournalismus lautet: Der Markt ist verantwortlich! Genauer: Niedrige Verdienste sind das Resultat von Angebot und Nachfrage. Das Angebot an journalistischer Arbeitskraft steigt, weil Jobs in den Medien ein hohes Mas an Selbstverwirklichung bieten und der Journalismus deshalb trotz der oft schlechten Bezahlung ein attraktiver Beruf ist. Gleichzeitig sinkt, bedingt durch die Strukturkrise der Printmedien, die Nachfrage nach journalistischer Arbeitskraft. Hinter dieser Erklarung verbergen sich zwei Thesen. These (1) behauptet einen Kausalzusammenhang: (1)Das Verhaltnis von Angebot und Nachfrage druckt die Preise fur journalistische Dienstleistungen. These (2) behauptet die Existenz bestimmter empirischer Fakten: (2)Das Angebot an Arbeitskraft im Journalismus steigt. Die Nachfrage nach journalistischen Dienstleistungen sinkt. Im Folgenden argumentiere ich dafur, dass die These (1) den Mechanismus der Preissetzung fur journalistische Dienstleistungen nur unvollstandig beschreibt. Als detailliertere Erklarung wird die „Substitutionskostenthese“ vorgeschlagen. Auserdem werde ich zeigen, inwiefern das Uberangebot an Arbeitskraft im Journalismus (These( 2)), ein Phanomen darstellt, welches fur stark erklarungsbedurftig und von daher nicht als solches als Begrundung fur niedrige Einkommen im Printjournalismus gelten kann. Verschiedene Faktoren werden aufgezeigt, die den Fortbestand eines Uberangebots an journalistischer Arbeitskraft plausibel machen, darunter vor allem journalistische Berufsethos und soziale Herkunft der Journalisten. Why do freelance-journalists often achieve only very low incomes? Is the current situation of freelancers in journalisms just a preview of what is generally going to happen to workers in the information economy in the near future? One common approach to these questions is the claim that market forces are responsible for low earnings in the field. Because jobs in the media offer a high degree of personal autonomy and other non-financial rewards, so the assumption, many people are opting for these professions. At the same time demand for journalistic work decreases, due to the structural crisis in the media industry. We argue that this explanation for stagnating incomes in freelance-journalism is misleading, because basic questions remain unsolved. We propose an alternative explanation which is based on the notion of substitution costs. Also, we try to answer the question why so many journalists don’t switch to other occupational fields. Professional ethos and social background are identified as the main drivers.","PeriodicalId":415756,"journal":{"name":"ERPN: Other Labor Economics (Sub-Topic)","volume":"22 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2012-01-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Wie Wir's Verdienen: Einkommensdeterminanten Im Freelance-Printjournalismus (The Way We Earn: Income Determinants in Freelance Journalism)\",\"authors\":\"R. Groetker\",\"doi\":\"10.2139/ssrn.2328066\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Seit den 80er Jahren sind die Zeilensatze, welche Zeitungen und Magazine freien Autoren fur die Veroffentlichung ihrer Texte zahlen, nicht gestiegen. Mehr als die Halfte der Freien hat ein Einkommen von weniger als EUR 2.000 im Monat. Immer starker greifen Verlage und Agenturen auf die Dienst von Freelancern zuruck. Uber die Halfte aller Texte in Magazinen und ein Viertel bis ein Drittel der Inhalte von Tageszeitungen werden unter diesen Bedingungen von Freien produziert. Warum verdienen freie Printjournalisten so schlecht? Und: Ist die heutige Situation von Freelancern in den Printmedien nur ein Vorgeschmack darauf, wie sich die Arbeit in der Wissensgesellschaft insgesamt in Zukunft entwickeln wird? Die gangige Antwort auf die Frage nach der Ursache fur niedrige Einkommen im Printjournalismus lautet: Der Markt ist verantwortlich! Genauer: Niedrige Verdienste sind das Resultat von Angebot und Nachfrage. Das Angebot an journalistischer Arbeitskraft steigt, weil Jobs in den Medien ein hohes Mas an Selbstverwirklichung bieten und der Journalismus deshalb trotz der oft schlechten Bezahlung ein attraktiver Beruf ist. Gleichzeitig sinkt, bedingt durch die Strukturkrise der Printmedien, die Nachfrage nach journalistischer Arbeitskraft. Hinter dieser Erklarung verbergen sich zwei Thesen. These (1) behauptet einen Kausalzusammenhang: (1)Das Verhaltnis von Angebot und Nachfrage druckt die Preise fur journalistische Dienstleistungen. These (2) behauptet die Existenz bestimmter empirischer Fakten: (2)Das Angebot an Arbeitskraft im Journalismus steigt. Die Nachfrage nach journalistischen Dienstleistungen sinkt. Im Folgenden argumentiere ich dafur, dass die These (1) den Mechanismus der Preissetzung fur journalistische Dienstleistungen nur unvollstandig beschreibt. Als detailliertere Erklarung wird die „Substitutionskostenthese“ vorgeschlagen. Auserdem werde ich zeigen, inwiefern das Uberangebot an Arbeitskraft im Journalismus (These( 2)), ein Phanomen darstellt, welches fur stark erklarungsbedurftig und von daher nicht als solches als Begrundung fur niedrige Einkommen im Printjournalismus gelten kann. Verschiedene Faktoren werden aufgezeigt, die den Fortbestand eines Uberangebots an journalistischer Arbeitskraft plausibel machen, darunter vor allem journalistische Berufsethos und soziale Herkunft der Journalisten. Why do freelance-journalists often achieve only very low incomes? Is the current situation of freelancers in journalisms just a preview of what is generally going to happen to workers in the information economy in the near future? One common approach to these questions is the claim that market forces are responsible for low earnings in the field. Because jobs in the media offer a high degree of personal autonomy and other non-financial rewards, so the assumption, many people are opting for these professions. At the same time demand for journalistic work decreases, due to the structural crisis in the media industry. We argue that this explanation for stagnating incomes in freelance-journalism is misleading, because basic questions remain unsolved. We propose an alternative explanation which is based on the notion of substitution costs. Also, we try to answer the question why so many journalists don’t switch to other occupational fields. Professional ethos and social background are identified as the main drivers.\",\"PeriodicalId\":415756,\"journal\":{\"name\":\"ERPN: Other Labor Economics (Sub-Topic)\",\"volume\":\"22 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2012-01-15\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"ERPN: Other Labor Economics (Sub-Topic)\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.2139/ssrn.2328066\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ERPN: Other Labor Economics (Sub-Topic)","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.2139/ssrn.2328066","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Wie Wir's Verdienen: Einkommensdeterminanten Im Freelance-Printjournalismus (The Way We Earn: Income Determinants in Freelance Journalism)
Seit den 80er Jahren sind die Zeilensatze, welche Zeitungen und Magazine freien Autoren fur die Veroffentlichung ihrer Texte zahlen, nicht gestiegen. Mehr als die Halfte der Freien hat ein Einkommen von weniger als EUR 2.000 im Monat. Immer starker greifen Verlage und Agenturen auf die Dienst von Freelancern zuruck. Uber die Halfte aller Texte in Magazinen und ein Viertel bis ein Drittel der Inhalte von Tageszeitungen werden unter diesen Bedingungen von Freien produziert. Warum verdienen freie Printjournalisten so schlecht? Und: Ist die heutige Situation von Freelancern in den Printmedien nur ein Vorgeschmack darauf, wie sich die Arbeit in der Wissensgesellschaft insgesamt in Zukunft entwickeln wird? Die gangige Antwort auf die Frage nach der Ursache fur niedrige Einkommen im Printjournalismus lautet: Der Markt ist verantwortlich! Genauer: Niedrige Verdienste sind das Resultat von Angebot und Nachfrage. Das Angebot an journalistischer Arbeitskraft steigt, weil Jobs in den Medien ein hohes Mas an Selbstverwirklichung bieten und der Journalismus deshalb trotz der oft schlechten Bezahlung ein attraktiver Beruf ist. Gleichzeitig sinkt, bedingt durch die Strukturkrise der Printmedien, die Nachfrage nach journalistischer Arbeitskraft. Hinter dieser Erklarung verbergen sich zwei Thesen. These (1) behauptet einen Kausalzusammenhang: (1)Das Verhaltnis von Angebot und Nachfrage druckt die Preise fur journalistische Dienstleistungen. These (2) behauptet die Existenz bestimmter empirischer Fakten: (2)Das Angebot an Arbeitskraft im Journalismus steigt. Die Nachfrage nach journalistischen Dienstleistungen sinkt. Im Folgenden argumentiere ich dafur, dass die These (1) den Mechanismus der Preissetzung fur journalistische Dienstleistungen nur unvollstandig beschreibt. Als detailliertere Erklarung wird die „Substitutionskostenthese“ vorgeschlagen. Auserdem werde ich zeigen, inwiefern das Uberangebot an Arbeitskraft im Journalismus (These( 2)), ein Phanomen darstellt, welches fur stark erklarungsbedurftig und von daher nicht als solches als Begrundung fur niedrige Einkommen im Printjournalismus gelten kann. Verschiedene Faktoren werden aufgezeigt, die den Fortbestand eines Uberangebots an journalistischer Arbeitskraft plausibel machen, darunter vor allem journalistische Berufsethos und soziale Herkunft der Journalisten. Why do freelance-journalists often achieve only very low incomes? Is the current situation of freelancers in journalisms just a preview of what is generally going to happen to workers in the information economy in the near future? One common approach to these questions is the claim that market forces are responsible for low earnings in the field. Because jobs in the media offer a high degree of personal autonomy and other non-financial rewards, so the assumption, many people are opting for these professions. At the same time demand for journalistic work decreases, due to the structural crisis in the media industry. We argue that this explanation for stagnating incomes in freelance-journalism is misleading, because basic questions remain unsolved. We propose an alternative explanation which is based on the notion of substitution costs. Also, we try to answer the question why so many journalists don’t switch to other occupational fields. Professional ethos and social background are identified as the main drivers.