{"title":"»任务是整个人口«","authors":"A. Derksen","doi":"10.14361/9783839443897-009","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"\"An einem späten Sommerabend im Jahr 1976 bewegte sich eine wundervolle Entourage durch Stockholm. Tausende taube, blinde, sehbehinderte, hörgeschädigte und taubblinde Kameraden demonstrierten für ihre Rechte.\"2 Mit diesen bewegten Worten erinnerte sich Bengt-Olof Mattson, Abteilungssekretär im schwedischen Sozialministerium, während eines Vorbereitungstreffens zum Internationalen Jahr der Behinderten 1981 an eine öffentliche Kundgebung von etwa 2.000 Menschen mit Behinderungen, die auf einen Aufruf der Landesverbände für Taube, Blinde und Taubblinde (Sveriges Dövas Riksförbund, De Blindas Förening und Föreningen Sveriges Dövblinda) in die schwedische Hauptstadt gekommen waren.3 Die Belange von Menschen mit Behinderungen gegenüber der Politik und Bevölkerung sichtbar zu machen und ihren Unmut über mangelnde Rechte und staatliche Unterstützung zu äußern, war jedoch nur ein Anliegen der Demonstranten. Wie die Plakate und Spruchbänder vermitteln, waren die Teilnehmenden an diesem Tag auch zusammengekommen, um ihre Unterstützung für eine neue behindertenpolitische Strategie des skandinavischen Landes auszudrücken. Denn mit der Veröffentlichung des Abschlussberichts zur ersten nationalen Behindertenumfrage (1965-1976), den die Schwedische Regierungskommission für Behindertenfragen (handikapputredning) im Mai 1976 unter dem Titel Kultur für alle (Kultur åt alla) vorgelegt hatte,4 bekannte sich der schwedische Staat zu einem neuen Verständnis von Behinderung, für das sich Aktivisten in Schweden und den nordischen","PeriodicalId":212446,"journal":{"name":"Aufbrüche und Barrieren","volume":"346 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"»Eine Aufgabe der gesamten Bevölkerung«\",\"authors\":\"A. Derksen\",\"doi\":\"10.14361/9783839443897-009\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"\\\"An einem späten Sommerabend im Jahr 1976 bewegte sich eine wundervolle Entourage durch Stockholm. Tausende taube, blinde, sehbehinderte, hörgeschädigte und taubblinde Kameraden demonstrierten für ihre Rechte.\\\"2 Mit diesen bewegten Worten erinnerte sich Bengt-Olof Mattson, Abteilungssekretär im schwedischen Sozialministerium, während eines Vorbereitungstreffens zum Internationalen Jahr der Behinderten 1981 an eine öffentliche Kundgebung von etwa 2.000 Menschen mit Behinderungen, die auf einen Aufruf der Landesverbände für Taube, Blinde und Taubblinde (Sveriges Dövas Riksförbund, De Blindas Förening und Föreningen Sveriges Dövblinda) in die schwedische Hauptstadt gekommen waren.3 Die Belange von Menschen mit Behinderungen gegenüber der Politik und Bevölkerung sichtbar zu machen und ihren Unmut über mangelnde Rechte und staatliche Unterstützung zu äußern, war jedoch nur ein Anliegen der Demonstranten. Wie die Plakate und Spruchbänder vermitteln, waren die Teilnehmenden an diesem Tag auch zusammengekommen, um ihre Unterstützung für eine neue behindertenpolitische Strategie des skandinavischen Landes auszudrücken. Denn mit der Veröffentlichung des Abschlussberichts zur ersten nationalen Behindertenumfrage (1965-1976), den die Schwedische Regierungskommission für Behindertenfragen (handikapputredning) im Mai 1976 unter dem Titel Kultur für alle (Kultur åt alla) vorgelegt hatte,4 bekannte sich der schwedische Staat zu einem neuen Verständnis von Behinderung, für das sich Aktivisten in Schweden und den nordischen\",\"PeriodicalId\":212446,\"journal\":{\"name\":\"Aufbrüche und Barrieren\",\"volume\":\"346 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2019-12-31\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"1\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Aufbrüche und Barrieren\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.14361/9783839443897-009\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Aufbrüche und Barrieren","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839443897-009","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 1
摘要
在1976年的一个夏末有一位很出色的随从成千上万的聋子,瞎子,有听力障碍的人和聋子同志为了他们的权利而游行。”2)与这些激动人心的言语回忆Bengt-Olof Mattson Abteilungssekretär在瑞典Sozialministerium Vorbereitungstreffens时为国际残疾人年1981年的公共集会有关。约有2,000名残疾人,以呼吁Landesverbände耳聋、失明和Taubblinde (Sveriges Dövas Riksförbund De Blindas Förening和Föreningen Sveriges Dövblinda)在瑞典首都来waren.3向公众和公众解释残疾人所关注的事情,并对他们缺乏权利和政府支持表达他们的不满,但是示威者们只是表达了他们的担忧。哦,如海报和下述演讲所说明的,在场的人聚集在一起,表达他们对斯堪的纳维亚国家推出的保护残疾新政策的支持。因为牵头的刊登第一次全国Behindertenumfrage(1965-1976)瑞典委员会通过其残疾问题(handikapputredning) 1976年5月,为所有人的文化(文化åt阿拉)提交的四个著名的瑞典国新理解残疾人士到瑞典和《北欧
"An einem späten Sommerabend im Jahr 1976 bewegte sich eine wundervolle Entourage durch Stockholm. Tausende taube, blinde, sehbehinderte, hörgeschädigte und taubblinde Kameraden demonstrierten für ihre Rechte."2 Mit diesen bewegten Worten erinnerte sich Bengt-Olof Mattson, Abteilungssekretär im schwedischen Sozialministerium, während eines Vorbereitungstreffens zum Internationalen Jahr der Behinderten 1981 an eine öffentliche Kundgebung von etwa 2.000 Menschen mit Behinderungen, die auf einen Aufruf der Landesverbände für Taube, Blinde und Taubblinde (Sveriges Dövas Riksförbund, De Blindas Förening und Föreningen Sveriges Dövblinda) in die schwedische Hauptstadt gekommen waren.3 Die Belange von Menschen mit Behinderungen gegenüber der Politik und Bevölkerung sichtbar zu machen und ihren Unmut über mangelnde Rechte und staatliche Unterstützung zu äußern, war jedoch nur ein Anliegen der Demonstranten. Wie die Plakate und Spruchbänder vermitteln, waren die Teilnehmenden an diesem Tag auch zusammengekommen, um ihre Unterstützung für eine neue behindertenpolitische Strategie des skandinavischen Landes auszudrücken. Denn mit der Veröffentlichung des Abschlussberichts zur ersten nationalen Behindertenumfrage (1965-1976), den die Schwedische Regierungskommission für Behindertenfragen (handikapputredning) im Mai 1976 unter dem Titel Kultur für alle (Kultur åt alla) vorgelegt hatte,4 bekannte sich der schwedische Staat zu einem neuen Verständnis von Behinderung, für das sich Aktivisten in Schweden und den nordischen