我很在乎你

Dörte Gebhard
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Denn diese beiden Aspekte schafften nach Gebhard eine Vertrauensbasis sowie eine für Sorgegemeinschaften wichtige Grundsicherheit, die angesichts der bestehenden «Anonymität und Mobilität der Gesellschaft eher zu statt ab[nimmt]». \nFestzuhalten ist jedoch, dass sich die durch persönliche Bekanntschaft und den überschaubaren Rahmen konstituierte Zusammengehörigkeit nicht durch möglichst hohe Homogenität in der Zusammensetzung auszeichnen soll; vielmehr gehe es darum, in den Gemeinschaften Pluralität und Diversität aktiv zu nutzen und zu geniessen, was allerdings Mut brauche. Dementsprechend definiert Gebhard das Wirken der Caring communities als «gegenseitige Hilfe in einer überschaubaren Gemeinschaft, die Mut schafft, kurz Mutschaftshilfe». \nIn solcher «Mutschaftshilfe» geht es darum, Toleranz – im Sinne eines aktiven Ertragens von Widersprüchen – zu üben, Gelegenheiten zu schaffen für die Kommunikation des je eigenen Glaubens, und vor allem unsere Lebenszeit mit den Lebenszeiten anderer Menschen zu teilen. 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摘要

Dörte Gebhard的贡献还在«我很在乎你.Kirchgemeinden比关心communities»的一场重要的«Irritationsqualität»安全»«担忧:一词是日益ökonomisierung侵略者分析包括Helfens的的生活,导致他们在Diakonie有时«取代theologischer管理[...]越来越managementförmige管理»踢.在经历过理性和以奖励为导向的世界时,“关心”一词不仅被视为一种社会技术,在本质上也被视为存在的中心方面。因此,难民社区在“相识”的基础上,在可管理的范围内提供了一种可行的人际关系网络。因为这两方面问题扩大了Gebhard后一种以及为Sorgegemeinschaften重要Grundsicherheit由于各种«匿名性和社会流动的事业而举行[从]».不过,自己人与善于管理的框架相融不应以成员中的同类化为特点;相反,我们要求积极利用和享受多元文化和多样性,但这需要勇气。据此定义Gebhard关心那看communities«互助的时候在一个可控的勇敢的民族,帮忙处理一下Mutschaftshilfe».重点以«Mutschaftshilfe»是宽容,倾向于积极Ertragens的矛盾心态,练习的机会进行交流的过自己的信仰,最重要的是,我们的终身教授Lebenszeiten别人分享.因为:«时间越来越多的价值会比金钱,时间过去特别是在据说金钱是».
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Du bist mir nicht egal
Dörte Gebhard geht in ihrem Beitrag «Du bist mir nicht egal. Kirchgemeinden als Caring communities» von einer bedeutenden «Irritationsqualität» des Begriffs der «Sorge» aus: Der Begriff steht einer zunehmenden Ökonomisierung aller Lebensbereiche – auch des Helfens – entgegen, die dazu führt, dass auch in der Diakonie zuweilen «an die Stelle theologischer Steuerung […] immer stärker eine managementförmige Steuerung» tritt. Als Gegenhorizont zu einer durchrationalisierten und leistungsorientierten Welt diene der Begriff der Sorge dazu, das Sorgehandeln nicht nur als Sozialtechnik zu verstehen, sondern in grundsätzlicher Weise als zentrale Dimensionen unserer Existenz. Sorgegemeinschaften stiften daher ein tragfähiges Netz von Beziehungen, die auf persönlicher Bekanntschaft basieren und in einem überschaubaren Rahmen stattfinden. Denn diese beiden Aspekte schafften nach Gebhard eine Vertrauensbasis sowie eine für Sorgegemeinschaften wichtige Grundsicherheit, die angesichts der bestehenden «Anonymität und Mobilität der Gesellschaft eher zu statt ab[nimmt]». Festzuhalten ist jedoch, dass sich die durch persönliche Bekanntschaft und den überschaubaren Rahmen konstituierte Zusammengehörigkeit nicht durch möglichst hohe Homogenität in der Zusammensetzung auszeichnen soll; vielmehr gehe es darum, in den Gemeinschaften Pluralität und Diversität aktiv zu nutzen und zu geniessen, was allerdings Mut brauche. Dementsprechend definiert Gebhard das Wirken der Caring communities als «gegenseitige Hilfe in einer überschaubaren Gemeinschaft, die Mut schafft, kurz Mutschaftshilfe». In solcher «Mutschaftshilfe» geht es darum, Toleranz – im Sinne eines aktiven Ertragens von Widersprüchen – zu üben, Gelegenheiten zu schaffen für die Kommunikation des je eigenen Glaubens, und vor allem unsere Lebenszeit mit den Lebenszeiten anderer Menschen zu teilen. Denn: «Zeit wird immer mehr wert sein als Geld, besonders in Zeiten, in denen angeblich Zeit Geld ist».
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