{"title":"重建德国莱茵丘陵南部Kemeler Heath (Kemeler Heide) 2500年的土地利用历史","authors":"C. Stolz, Sebastian Böhnke, J. Grunert","doi":"10.3285/EG.61.2.05","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Kemeler Heide im westlichen Hintertaunus ist heute Teil des grosten zusammenhangenden Waldgebietes in Hessen mit einer Waldbedeckung von rund 60 %. Bis ins fruhe 19. Jahrhundert wurde sie jedoch als Heide genutzt. Mit der vorliegenden Studie wird versucht, die regionale Landnutzungsgeschichte auf der Kemeler Heide mithilfe verschiedenartiger methodischer Ansatze zu rekonstruieren. Eine besondere Berucksichtigung erfahren dabei historische Relikte, die sich im Wald erhalten haben. Zur Rekonstruktion fruherer Landnutzungssysteme wurden hochmittelalterliche Ackerraine in drei verschiedenen Wustungsfluren kartiert und im Hinblick auf ihre Sedimentzusammensetzung und ihr Alter untersucht. Die Datierung derartiger Ackerkolluvien erfolgte erstmals mit mehreren 14C- und einer OSL-Datierung. Ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchungen waren fruhneuzeitliche\nHolzkohlemeilerplatze, anhand derer die Artenzusammensetzung der fruhneuzeitlichen Walder rekonstruiert werden konnte. Zusatzlich wurden auch zwei verschiedene Schlackenhalden als Hinterlassenschaften hochmittelalterlicher Eisenverhuttung datiert und die Ergebnisse mit den Sedimentationsraten einer kolluvialen Dellenfullung verglichen. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass die anthropogene Landnutzung auf der Kemeler Heide spatestens wahrend der Eisenzeit begann. Die starksten Einflusse erfolgten jedoch erst wahrend des hohen Mittelalters und der fruhen Neuzeit. Besonders im Hochmittelalter fuhrte ausgedehnter Ackerbau dazu, dass der Waldanteil weitaus kleiner war als heute. Die meisten Ackerraine stammen daher aus dieser Periode. 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Reconstructing 2500 years of land use history on the Kemel Heath (Kemeler Heide), southern Rhenish Massif, Germany
Die Kemeler Heide im westlichen Hintertaunus ist heute Teil des grosten zusammenhangenden Waldgebietes in Hessen mit einer Waldbedeckung von rund 60 %. Bis ins fruhe 19. Jahrhundert wurde sie jedoch als Heide genutzt. Mit der vorliegenden Studie wird versucht, die regionale Landnutzungsgeschichte auf der Kemeler Heide mithilfe verschiedenartiger methodischer Ansatze zu rekonstruieren. Eine besondere Berucksichtigung erfahren dabei historische Relikte, die sich im Wald erhalten haben. Zur Rekonstruktion fruherer Landnutzungssysteme wurden hochmittelalterliche Ackerraine in drei verschiedenen Wustungsfluren kartiert und im Hinblick auf ihre Sedimentzusammensetzung und ihr Alter untersucht. Die Datierung derartiger Ackerkolluvien erfolgte erstmals mit mehreren 14C- und einer OSL-Datierung. Ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchungen waren fruhneuzeitliche
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