机器人的微笑,未来艺术的魅力

M. Gessmann
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Nur den genannten beiden Figuren kommt es zu, einen Moment lang Abstand von ihrer eigenen Rolle zu nehmen, sich beim Retten der Welt oder deren ersehnter Zerstörung über die Schulter zu schauen. Sie sind deshalb auch die einzigen Charaktere im Spiel, die sich einen Kommentar über die gründliche Sinnlosigkeit ihres eigenen Unterfangens leisten können. Bei Bond schwingt dabei noch das schiere Geschlagensein vom Wahnsinn der Kriegsjahre mit, wie in einem traurigen Chanson der 1950er Jahre; bei den Gegenspielern ist es der Nachhall eines Schwelgens in düsteren Untergangsphantasien, wie sie seit Oswald Spengler eine endgültige intellektuelle Resignation untermalen sollten. Ohne viel dafür werben zu müssen, kann man vermutlich nachvollziehen, dass auch unser zeitgemäßes Remake eines Kampfes um Zukunft und Überleben der Menschheit immer noch demselben gewohnten Schema folgt. Aller erregten Rede von Singularität und einer bevorstehenden Weltherrschaft der Maschinen zum Trotz, erscheinen die in Szene gesetzten Terminatoren immer noch aus demselben humorlosen Holz geschnitzt wie die vielen Handlanger der Schurken bisher auch. Wie Arnold Schwarzenegger bei seinem ersten und legendär gewordenen Auftritt in der Rolle, schwanken sie immer noch zwischen seelenlos brutalem Durchgreifen und einer albernen Situationskomik, die ihre jeweilige Mission zwangsläufig mit sich bringt (Stichwort: ›Hasta la vista, Baby‹). Noch immer scheut die jeweilige Regie davor zurück, die technisch-robotische Hochleistung auch charakterlich weiterzuentwickeln. Das beste Angebot, das in dieser Hinsicht gemacht wird, besteht in einer illusionistischen Aussicht: man will immerhin zugestehen, dass die anthropomorph auftretenden Maschinen simulieren können, was es heißt, uneindeutig zu denken und mit einer gewissen Distanz zur Sache zu agieren. 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摘要

就像是007大片所有的角色都非常严肃严肃凶狠的动作,或像玩槌的动作,都要雇佣很多傀儡和帮手。这个剧本只允许有两个例外:一个是真正的真心假意的英雄(也就是庞德),另一个是他的天才和无法无天的对手。不管是谁第一个代表007,从西恩·康纳利到丹尼尔·克雷格,以及谁提供反对的人,从葛特青蛙到哥伦布·沃兹,都有只有学生们才可以不时地露出微笑:嘲讽,虎儒和嘲讽——或者嘲讽,阴险和讽刺。惟独这两个角色,才能够暂时远离自己的角色,时刻提防自己怎样拯救世界,或怎样刻意破坏世界。由于以上的原因,只有他们能够对自己完全无用的公司做任何评论。然而庞德依然被战乱的震撼所摧残正如这是50年代一蹶不振的音乐抗争者的真谛就是沉醉于黑暗的冥想之中。在奥斯瓦尔德·斯彭勒之后,他们一直不得不屈从于理论的最终定论。尽管不需要为此游说,人们或许可以理解,我们当代关于人类未来和生存的斗争的翻拍依旧遵循着同样的模式。所有关于"奇异点"及机器人世界统治的激烈演讲,尽管这些生动的声音像施瓦辛格在他的第一个也是传奇的演出的角色判断仍然没有灵魂一次打击和一个愚蠢的情景喜剧会不可避免地带来新的特派团(关键词:›后会有期,宝贝‹).双方仍未通过技术和机器人方面的开发开发技术。这方面的最佳建议是幻想式的,毕竟是承认人类对机器的模拟,意味着思维不明确,对问题保持一定距离。至少那是必然的
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Das Lächeln der Roboter: Was uns morgen in der Kunst bewegt
Im Grunde ist es wie in den James Bond Filmen. Alle Charaktere geben sich furchtbar ernst oder sind furchtbar lustig, sie verziehen keine Miene oder machen alberne Späße. Grimmige Action oder beinahe Slapstick, darauf sind die vielen Handlanger und Zuarbeiter verpflichtet. Nur zwei Ausnahmen erlaubt das Drehbuch: der echte und aufrichtige Held, also Bond, und sein so genialer wie schurkischer Gegenspieler. Egal wer 007 verkörpert, von Sean Connery bis Daniel Craig, und egal, wer den Widersacher gibt, von Gert Fröbe bis zu Christoph Waltz: Sie alle haben ein Privileg, das man als die Lizenz zur Zweideutigkeit bezeichnen kann. Nur ihnen ist es mimisch erlaubt, zwischendurch sporadisch zu lächeln: ironisch, bübisch und verschmitzt – oder aber maliziös, hinterhältig und sarkastisch-brillant. Nur den genannten beiden Figuren kommt es zu, einen Moment lang Abstand von ihrer eigenen Rolle zu nehmen, sich beim Retten der Welt oder deren ersehnter Zerstörung über die Schulter zu schauen. Sie sind deshalb auch die einzigen Charaktere im Spiel, die sich einen Kommentar über die gründliche Sinnlosigkeit ihres eigenen Unterfangens leisten können. Bei Bond schwingt dabei noch das schiere Geschlagensein vom Wahnsinn der Kriegsjahre mit, wie in einem traurigen Chanson der 1950er Jahre; bei den Gegenspielern ist es der Nachhall eines Schwelgens in düsteren Untergangsphantasien, wie sie seit Oswald Spengler eine endgültige intellektuelle Resignation untermalen sollten. Ohne viel dafür werben zu müssen, kann man vermutlich nachvollziehen, dass auch unser zeitgemäßes Remake eines Kampfes um Zukunft und Überleben der Menschheit immer noch demselben gewohnten Schema folgt. Aller erregten Rede von Singularität und einer bevorstehenden Weltherrschaft der Maschinen zum Trotz, erscheinen die in Szene gesetzten Terminatoren immer noch aus demselben humorlosen Holz geschnitzt wie die vielen Handlanger der Schurken bisher auch. Wie Arnold Schwarzenegger bei seinem ersten und legendär gewordenen Auftritt in der Rolle, schwanken sie immer noch zwischen seelenlos brutalem Durchgreifen und einer albernen Situationskomik, die ihre jeweilige Mission zwangsläufig mit sich bringt (Stichwort: ›Hasta la vista, Baby‹). Noch immer scheut die jeweilige Regie davor zurück, die technisch-robotische Hochleistung auch charakterlich weiterzuentwickeln. Das beste Angebot, das in dieser Hinsicht gemacht wird, besteht in einer illusionistischen Aussicht: man will immerhin zugestehen, dass die anthropomorph auftretenden Maschinen simulieren können, was es heißt, uneindeutig zu denken und mit einer gewissen Distanz zur Sache zu agieren. Das Ergebnis der Handlung steht immer schon fest, zumindest
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