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Die Pazifistin Bertha von Suttner: Von der Macht (weiblicher) Ikonen
Bertha von Suttner (1843-1914), Journalistin, Bestsellerautorin, Friedensaktivistin und Nobelpreistragerin war zweifelsohne eine einflussreiche Frau. Als unermudliche Lobbyistin trug sie entscheidend zur Verbreitung der Friedensidee bei. Supranationale Instanzen zur Schlichtung von Konflikten wurden auf ihre Anregung hin gegrundet und wirken auch heute noch. Die Friedensforschung an zahlreichen Universitaten verdankt ihr vieles. Ihr personliches Leben zeugt von ungewohnlichen und fur eine Frau ihrer Zeit gewagten Entscheidungen: Streben nach finanzieller Unabhangigkeit, Berufstatigkeit, Heirat mit einem um mehrere Jahre jungeren Mann usw.Sie war und bleibt eine Ikone des Pazifismus. Besas sie jedoch (reelle) Macht? In einer Epoche, in der Frauen der Zugang zu institutionellen Funktionen untersagt war und ihre Stimmen nur selten gehort und noch seltener ernst genommen wurden, reduzierten ihre Gegner Suttners Engagement gerne auf eine fur Frauen typische Sentimentalitat bzw. Hysterie, und sprachen ihr jedes gesellschaftspolitische Verstandnis ab. Macht war prinzipiell den Mannern vorbehalten. Den Status der (Friedens)Ikone Suttner konnten sie allerdings nicht leugnen. In diesem Sinne war Bertha von Suttner gewiss eine „machtige Frau“.