Durchsetzung von Urheberrechten und Datenschutz: Lehren aus dem Scheitern von ACTA (Enforcement of Copyrights and Data Protection: Lessons Learned from the Failure of ACTA)

The enforcement of copyrights and related rights in the internet is an arduous affair, especially, when it comes to copyright infringements arising from file-sharing in peer-to-peer networks. For years, there have been attempts to fight these infringements with current legal enforcement measures. They were mostly unsuccessful. This is why copyright holders are demanding the implementation of new and better means to enforce their rights. But the web-user’s interests in an easy and inexpensive consumption of works and in the protection of their privacy clash with that.To make sure their rights are protected, copyright holders require information regarding the usage of their works and the identification of potential copyright infringers. On the other hand, the protection of the users’ privacy requires anonymous usage possibilities which comply with data protection regulations.This tension was unloaded in the tanking of the ACTA, the Anti-Counterfeiting Trade-Agreement. After this, one can assume that new mechanisms to ensure the enforcement of copyrights will only be successful if they are backed by the public and by political decision makers. This is merely achievable if internet-users’ privacy is adequately protected.Thus, this article discusses three different approaches to enforce copyrights online - i.e. collecting adequate remunerations by collecting societies, the introduction of a content flat rate or private pay per use or pay per volume systems – and assesses if and to what extent these possible solutions affect the privacy of internet users.Die Durchsetzung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten im Internet ist eine muhevolle Angelegenheit1. Fur die Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen privater Nutzer, etwa durch Filesharing in Peer-to-Peer-Netzwerken, gilt dies ganz besonders. Die Inhaber von Urheberrechten bemuhen sich denn auch seit Jahren, der privaten Werknutzung mit dem bestehenden Rechtsdurchsetzungsinstrumentarium entgegen zu treten. Angesichts der beschrankten Erfolge erstaunt wenig, dass die Rechtsinhaber auf nationaler und internationaler Ebene die Schaffung anderer und besserer Mittel zur Rechtsdurchsetzung fordern. Den Anliegen der Rechtsinhaber stehen allerdings die Interessen der privaten Nutzer an einem einfachen und kostengunstigen Konsum von Werken und am Schutz ihrer Privatsphare im Internet gegenuber.Der Gegensatz der Interessen von Rechtsinhabern und privaten Werknutzern spiegelt sich auf rechtlicher Ebene im Spannungsverhaltnis zwischen der Durchsetzung von Urheberrechten und dem Datenschutz wider: Fur die Durchsetzung ihrer Rechte sind die Rechtsinhaber auf Informationen uber die Werknutzungen und auf die Identifikation der mutmasslichen Verletzer angewiesen. Der Schutz der Privatsphare der Werknutzer verlangt demgegenuber nach anonymen Nutzungsmoglichkeiten, zumindest aber nach einer Rechtsdurchsetzung, die mit den Grundsatzen des Datenschutzrechts vereinbar ist.Das Spannungsverhaltnis von Urheberrecht und Datenschutz hat sich jungst in der Geschichte von ACTA, dem Anti Counterfeiting Trade-Agreement, entladen. Das Scheitern von ACTA wird deshalb zum Anlass genommen, diesem Spannungsverhaltnis anhand der wichtigsten Ansatze zur Durchsetzung von Urheberrechten im Internet nachzugehen und nach Losungsmoglichkeiten zu suchen, mit welchen den Interessen von Rechtsinhabern und privaten Werknutzer gleichermassen Rechnung getragen werden kann.