{"title":"Berlin 1990 – Stadtplanung im Aufbruch","authors":"Dieter Frick","doi":"10.1080/02513625.2022.2091855","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Anregung zu diesem Beitrag kommt von einer vor kurzem erschienenen Publikation Berlin & Berlin. Stadtplanung und Städtebau nach dem Mauer fall im Gespräch, herausgegeben von Friedemann Kunst (Kunst 2021). Die ursprüngliche Absicht, eine Besprechung des Buches zu schreiben, hat sich zusehends zu einem Aufsatz über die besondere, ja einmalige Situation von Stadtplanung und Städte bau in Berlin entwickelt. Nach dreissig Jahren erlangt dieser kurze Zeitabschnitt möglicherweise wegweisenden Charakter. Das Buch enthält, von der Fachjournalistin Dagmar Hoetzel durchgeführt, Interviews mit 15 Zeitzeugen, die nach der Vereinigung der Stadt im Jahr 1990 intensiv am Geschehen beteiligt waren (Namen siehe im Anhang). Die Texte zeichnen nach, welche Bedeutung die damaligen Planungsentscheidungen für die Stadt gehabt haben und bis heute haben, insbesondere von welcher Dynamik in diesen Jahren die Stadtentwicklung und die damit eng verbundenen Aufgaben der Stadtplanung und des Städtebaus bestimmt waren. «Im Rückblick auf die Jahre nach dem Mauerfall zeigt sich eine Dichte an Aufgaben und politischem Entscheidungsbedarf, der in der Nachkriegszeit in Deutschland ohne Vorbild ist. Hier liegen nun durch Zeit und individuelle Wertungen gleichsam gefilterte und gewichtete Fakten vor. Aus dem Zusammenspiel von Fakten und persönlich Erlebtem sind sehr individuelle Erzählungen entstanden. Sie fügen sich zu einem farbigen Bild über eine Zeit intensiver Arbeit an der Zukunft Berlins mit allen Widersprüchen und Konflikten» (Friedemann Kunst in seiner Einführung zur Publikation Berlin & Berlin). Die verschiedenen Sichtweisen in den 15 Beiträgen sind nicht zuletzt durch die Herkunft der Autorinnen und Autoren (nach damaligem Stand) bestimmt. Sechs von ihnen kamen aus der Bauund Planungsverwaltung, zwei aus freien Planungsbüros, vier aus Einrichtungen der Forschung und Lehre, je einer aus der Architekturkritik, der Wohnungswirtschaft und der Poli tik. Nur vier der Autorinnen und Autoren waren Ost-Berliner. Mit einer Ausnahme sind sie alle Mitglieder der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, Landesgruppe BerlinBranden burg. Sie werden im Folgenden zahlreich zitiert.","PeriodicalId":379677,"journal":{"name":"disP - The Planning Review","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-01-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"disP - The Planning Review","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1080/02513625.2022.2091855","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Die Anregung zu diesem Beitrag kommt von einer vor kurzem erschienenen Publikation Berlin & Berlin. Stadtplanung und Städtebau nach dem Mauer fall im Gespräch, herausgegeben von Friedemann Kunst (Kunst 2021). Die ursprüngliche Absicht, eine Besprechung des Buches zu schreiben, hat sich zusehends zu einem Aufsatz über die besondere, ja einmalige Situation von Stadtplanung und Städte bau in Berlin entwickelt. Nach dreissig Jahren erlangt dieser kurze Zeitabschnitt möglicherweise wegweisenden Charakter. Das Buch enthält, von der Fachjournalistin Dagmar Hoetzel durchgeführt, Interviews mit 15 Zeitzeugen, die nach der Vereinigung der Stadt im Jahr 1990 intensiv am Geschehen beteiligt waren (Namen siehe im Anhang). Die Texte zeichnen nach, welche Bedeutung die damaligen Planungsentscheidungen für die Stadt gehabt haben und bis heute haben, insbesondere von welcher Dynamik in diesen Jahren die Stadtentwicklung und die damit eng verbundenen Aufgaben der Stadtplanung und des Städtebaus bestimmt waren. «Im Rückblick auf die Jahre nach dem Mauerfall zeigt sich eine Dichte an Aufgaben und politischem Entscheidungsbedarf, der in der Nachkriegszeit in Deutschland ohne Vorbild ist. Hier liegen nun durch Zeit und individuelle Wertungen gleichsam gefilterte und gewichtete Fakten vor. Aus dem Zusammenspiel von Fakten und persönlich Erlebtem sind sehr individuelle Erzählungen entstanden. Sie fügen sich zu einem farbigen Bild über eine Zeit intensiver Arbeit an der Zukunft Berlins mit allen Widersprüchen und Konflikten» (Friedemann Kunst in seiner Einführung zur Publikation Berlin & Berlin). Die verschiedenen Sichtweisen in den 15 Beiträgen sind nicht zuletzt durch die Herkunft der Autorinnen und Autoren (nach damaligem Stand) bestimmt. Sechs von ihnen kamen aus der Bauund Planungsverwaltung, zwei aus freien Planungsbüros, vier aus Einrichtungen der Forschung und Lehre, je einer aus der Architekturkritik, der Wohnungswirtschaft und der Poli tik. Nur vier der Autorinnen und Autoren waren Ost-Berliner. Mit einer Ausnahme sind sie alle Mitglieder der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, Landesgruppe BerlinBranden burg. Sie werden im Folgenden zahlreich zitiert.