{"title":"适合教学草图","authors":"C. Thompson, G. Weiss","doi":"10.14361/9783839408599-001","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Philosophisches Denken ist ein dem Anfang verbundenes Denken, welches bestrebt ist, bislang Ungesehenes, Ungedachtes und Unerkanntes in den Blick zu bekommen. Ein solches Denken fordert (sich) immer wieder heraus, da das Verweilen bei Beständen unmöglich ist. Es zieht Blickwechsel nach sich und bringt damit andere Sichtweisen hervor. Wenn bei solchen Blickwechseln die Grenzen des Blickens, des Sichtbaren bzw. Denkbaren selbst bedeutsam werden, dann wird philosophisches Denken zu einer offenen Arbeit mit Zugriffen und Begriffen, einer Arbeit, die prinzipiell unabschließbar ist und riskanter Versuch bleibt. Blickwechsel dieser Art erscheinen disziplinär und thematisch ungebunden. Sie schreiben keine definierten Betrachtungsarten auf Untersuchungsgegenstände vor und legen es über eine Blickverschiebung auf den Gegenstand hinaus auf eine gewandelte Sicht des Betrachters an. Ein philosophisch motivierter pädagogischer Blickwechsel hat danach mit dem Verlassen oder zumindest Hinterfragen von Standpunkten zu tun, die dem Pädagogen nicht nur erlauben, etwas Anderes zu sehen, sondern auch Aufschluss über den Ort des eigenen Nachdenkens zu erhalten und sich in diesem Nachdenken irritieren zu lassen. Aufgrund des Wechsels im Blicken kann das Wie des Blickens thematisch werden, so dass geläufige Denkmuster fraglich und die Grenzen des Denkens erfahrbar werden. Ein nicht-konjunkturelles Verhältnis zwischen pädagogischem und philosophischem Nachdenken ist der Ausgangspunkt des vorliegenden Buches. Den hier zusammengestellten Beiträgen geht es nicht darum zu bestimmen, um welche Pädagogik und welche Philosophie es gehen sollte, um z.B. einen angemessenen Begriff von Bildung oder Lernen zu formulieren. Gelenkt wird hingegen die Aufmerksamkeit auf jene Zusammenhänge und Voraussetzungen, auf deren Basis beispielsweise ‚Bildung‘ allererst zu einer Frage, zu ei-","PeriodicalId":385080,"journal":{"name":"Bildende Widerstände - widerständige Bildung","volume":"51 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2008-01-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Zur Widerständigkeit des Pädagogischen. Eine Skizze\",\"authors\":\"C. Thompson, G. 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Zur Widerständigkeit des Pädagogischen. Eine Skizze
Philosophisches Denken ist ein dem Anfang verbundenes Denken, welches bestrebt ist, bislang Ungesehenes, Ungedachtes und Unerkanntes in den Blick zu bekommen. Ein solches Denken fordert (sich) immer wieder heraus, da das Verweilen bei Beständen unmöglich ist. Es zieht Blickwechsel nach sich und bringt damit andere Sichtweisen hervor. Wenn bei solchen Blickwechseln die Grenzen des Blickens, des Sichtbaren bzw. Denkbaren selbst bedeutsam werden, dann wird philosophisches Denken zu einer offenen Arbeit mit Zugriffen und Begriffen, einer Arbeit, die prinzipiell unabschließbar ist und riskanter Versuch bleibt. Blickwechsel dieser Art erscheinen disziplinär und thematisch ungebunden. Sie schreiben keine definierten Betrachtungsarten auf Untersuchungsgegenstände vor und legen es über eine Blickverschiebung auf den Gegenstand hinaus auf eine gewandelte Sicht des Betrachters an. Ein philosophisch motivierter pädagogischer Blickwechsel hat danach mit dem Verlassen oder zumindest Hinterfragen von Standpunkten zu tun, die dem Pädagogen nicht nur erlauben, etwas Anderes zu sehen, sondern auch Aufschluss über den Ort des eigenen Nachdenkens zu erhalten und sich in diesem Nachdenken irritieren zu lassen. Aufgrund des Wechsels im Blicken kann das Wie des Blickens thematisch werden, so dass geläufige Denkmuster fraglich und die Grenzen des Denkens erfahrbar werden. Ein nicht-konjunkturelles Verhältnis zwischen pädagogischem und philosophischem Nachdenken ist der Ausgangspunkt des vorliegenden Buches. Den hier zusammengestellten Beiträgen geht es nicht darum zu bestimmen, um welche Pädagogik und welche Philosophie es gehen sollte, um z.B. einen angemessenen Begriff von Bildung oder Lernen zu formulieren. Gelenkt wird hingegen die Aufmerksamkeit auf jene Zusammenhänge und Voraussetzungen, auf deren Basis beispielsweise ‚Bildung‘ allererst zu einer Frage, zu ei-