{"title":"…分析真相和哲学","authors":"Nicole Rathgeb","doi":"10.30965/9783957437259_007","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Timothy Williamson argumentiert in The Philosophy of Philosophy gegen eine Position, die er »Philosophischer Exzeptionalismus« nennt: die Auffassung, dass sich die Philosophie entweder in Bezug auf ihren Gegenstandsbereich (subject matter) oder in Bezug auf ihre Methode beziehungsweise die Art der Evidenz, auf die sie sich abstützt, grundlegend von anderen Wissenschaften unterscheidet. Entgegen einem verbreiteten Irrglauben, so Williamsons Auffassung, handeln philosophische Wahrheiten nicht nur oder hauptsächlich von Begriffen.1 Außerdem ist die Philosophie Williamson zufolge im Gegensatz zu den Naturwissenschaften zwar im Wesentlichen ein Lehnstuhl-Unterfangen. Aber damit unterscheidet sie sich nur graduell von den Naturwissenschaften. Und die Evidenz, auf die sich Philosophinnen und Philosophen berufen, und ihre Vorgehensweise sind nicht kategorial verschieden von der Evidenz und der Vorgehensweise von Naturwissenschaftlern (und der Evidenz und der Vorgehensweise, mittels derer wir in alltäglichen Erwägungen außerhalb der Wissenschaften Erkenntnisse erlangen). Für die vorliegende Abhandlung sind zwei Themen aus Williamsons Buch besonders interessant: Erstens die Behauptung, dass philosophische Fragen nicht nur nicht explizit, sondern auch nicht implizit von sprachlichen Ausdrücken oder von Begriffen handeln. Zweitens das Thema Analytizität, mit dem sich Williamson über fast hundert Seiten hinweg in zwei Kapiteln auseinandersetzt. Williamson argumentiert in diesen Kapiteln nicht grundsätzlich gegen die Existenz analytischer Wahrheiten. Er meint, dass es unproblematische Konzeptionen von Analytizität gibt, insbesondere die so genannte »Frege-Analytizität«, unter Rückgriff auf die sich beispielsweise der Satz »Junggesellen sind unverheiratete Männer« als analytisch herausstellen lässt. Williamson argumentiert aber sowohl gegen die Auffassung, dass es","PeriodicalId":359679,"journal":{"name":"Die Begriffsanalyse im 21. Jahrhundert","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-11-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Timothy Williamson über analytische Wahrheiten und den Gegenstandsbereich der Philosophie\",\"authors\":\"Nicole Rathgeb\",\"doi\":\"10.30965/9783957437259_007\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Timothy Williamson argumentiert in The Philosophy of Philosophy gegen eine Position, die er »Philosophischer Exzeptionalismus« nennt: die Auffassung, dass sich die Philosophie entweder in Bezug auf ihren Gegenstandsbereich (subject matter) oder in Bezug auf ihre Methode beziehungsweise die Art der Evidenz, auf die sie sich abstützt, grundlegend von anderen Wissenschaften unterscheidet. Entgegen einem verbreiteten Irrglauben, so Williamsons Auffassung, handeln philosophische Wahrheiten nicht nur oder hauptsächlich von Begriffen.1 Außerdem ist die Philosophie Williamson zufolge im Gegensatz zu den Naturwissenschaften zwar im Wesentlichen ein Lehnstuhl-Unterfangen. Aber damit unterscheidet sie sich nur graduell von den Naturwissenschaften. Und die Evidenz, auf die sich Philosophinnen und Philosophen berufen, und ihre Vorgehensweise sind nicht kategorial verschieden von der Evidenz und der Vorgehensweise von Naturwissenschaftlern (und der Evidenz und der Vorgehensweise, mittels derer wir in alltäglichen Erwägungen außerhalb der Wissenschaften Erkenntnisse erlangen). Für die vorliegende Abhandlung sind zwei Themen aus Williamsons Buch besonders interessant: Erstens die Behauptung, dass philosophische Fragen nicht nur nicht explizit, sondern auch nicht implizit von sprachlichen Ausdrücken oder von Begriffen handeln. Zweitens das Thema Analytizität, mit dem sich Williamson über fast hundert Seiten hinweg in zwei Kapiteln auseinandersetzt. Williamson argumentiert in diesen Kapiteln nicht grundsätzlich gegen die Existenz analytischer Wahrheiten. Er meint, dass es unproblematische Konzeptionen von Analytizität gibt, insbesondere die so genannte »Frege-Analytizität«, unter Rückgriff auf die sich beispielsweise der Satz »Junggesellen sind unverheiratete Männer« als analytisch herausstellen lässt. Williamson argumentiert aber sowohl gegen die Auffassung, dass es\",\"PeriodicalId\":359679,\"journal\":{\"name\":\"Die Begriffsanalyse im 21. Jahrhundert\",\"volume\":\"1 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2019-11-04\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Die Begriffsanalyse im 21. Jahrhundert\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.30965/9783957437259_007\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Die Begriffsanalyse im 21. Jahrhundert","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.30965/9783957437259_007","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
摘要
蒂莫西·威廉·在The Philosophy of Philosophy反对这一职位他»哲学例外论的«称:人们认为哲学要么提供关于其Gegenstandsbereich (subject发生)或适用于有关证据的方法或类型abstützt,从根本上有别于其他科学.威廉森所提出的理念,与大众所误解的相反,哲学真理不仅仅只是概念而已,也只是概念而已。1此外,根据他的理论,与科学不同,哲学本质上属于团队工作。但它只是学士和科学的区别。和证据,Philosophinnen和哲学家召唤和粉饰他们的行为是不以分类不同行为的证据和科学家(证据和程序,以使我们在日常生活中获得科学知识以外的因素).本文就威廉姆森的著作提出的两个课题特别有意思。首先,哲学问题不仅明确,也不隐含地用语言表达或表达的意思。最近,威廉公司把它分成两部分,直接谈到它如何分析。威廉森对这些章节的内容并没有提出任何异议他的意思是unproblematische Konzeptionen Analytizität有,特别是所谓的»Frege-Analytizität«»:例如,依靠自己一句单身汉都是未婚男子«也许将是一个善于分析让.威廉姆斯会争辩说
Timothy Williamson über analytische Wahrheiten und den Gegenstandsbereich der Philosophie
Timothy Williamson argumentiert in The Philosophy of Philosophy gegen eine Position, die er »Philosophischer Exzeptionalismus« nennt: die Auffassung, dass sich die Philosophie entweder in Bezug auf ihren Gegenstandsbereich (subject matter) oder in Bezug auf ihre Methode beziehungsweise die Art der Evidenz, auf die sie sich abstützt, grundlegend von anderen Wissenschaften unterscheidet. Entgegen einem verbreiteten Irrglauben, so Williamsons Auffassung, handeln philosophische Wahrheiten nicht nur oder hauptsächlich von Begriffen.1 Außerdem ist die Philosophie Williamson zufolge im Gegensatz zu den Naturwissenschaften zwar im Wesentlichen ein Lehnstuhl-Unterfangen. Aber damit unterscheidet sie sich nur graduell von den Naturwissenschaften. Und die Evidenz, auf die sich Philosophinnen und Philosophen berufen, und ihre Vorgehensweise sind nicht kategorial verschieden von der Evidenz und der Vorgehensweise von Naturwissenschaftlern (und der Evidenz und der Vorgehensweise, mittels derer wir in alltäglichen Erwägungen außerhalb der Wissenschaften Erkenntnisse erlangen). Für die vorliegende Abhandlung sind zwei Themen aus Williamsons Buch besonders interessant: Erstens die Behauptung, dass philosophische Fragen nicht nur nicht explizit, sondern auch nicht implizit von sprachlichen Ausdrücken oder von Begriffen handeln. Zweitens das Thema Analytizität, mit dem sich Williamson über fast hundert Seiten hinweg in zwei Kapiteln auseinandersetzt. Williamson argumentiert in diesen Kapiteln nicht grundsätzlich gegen die Existenz analytischer Wahrheiten. Er meint, dass es unproblematische Konzeptionen von Analytizität gibt, insbesondere die so genannte »Frege-Analytizität«, unter Rückgriff auf die sich beispielsweise der Satz »Junggesellen sind unverheiratete Männer« als analytisch herausstellen lässt. Williamson argumentiert aber sowohl gegen die Auffassung, dass es