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In einer Hommage an die russische Komponistin Galina Ustwolskaja präsentierte er gemeinsam mit Marino Formenti und dem Klangforum einen repräsentativen Überblick über das Œuvre der Einzelgängerin, bevor er mit Matthias Goerne eindringlich Schuberts Winterreise interpretierte, während die Animationsfilme des Südafrikaners William Kentridge einen nicht immer erhellenden Kontrast zur Schubert’schen Bilderwelt herstellten. Neben einer gewissen auratischen Wirkung – »der Chef ist sich nicht zu schade, selbst mit anzupacken« – realisierte Hinterhäuser damit das lange fehlende Beispiel eines durchdachten Musikprogramms auch abseits der Opernschiene. Das ist keine unbedeutende Neuerung, war das Feld der Musik doch lange Zeit das Stiefkind des Theaterfestivals. 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摘要
它刚开始运作,新的维也纳节日领导班机就又成为历史了。至少在他再次用萨尔扎克(Salzach)换到手之前乐队这个节日还有两年的时间。马可福音Hinterhäuser,作为钢琴家通过奉献新音乐找出与»中时间和«»zeit_zone«Großfestivals在萨尔茨堡和维也纳空间范围内,处理Zeitgenössischem .通过其订购音乐Festwochen现在在某种程度上成了»Chefsache«where .Hinterhäusers笔迹打倒,当之无愧地成为真正的手工当钢琴家现实中每两年的—»的«-Produktionen自己落到键盘.在一个祭奠他俄罗斯Komponistin林娜Ustwolskaja地将与马利诺Formenti Klangforum一些代表性的了解Œuvre的孤独和马提亚斯敦促Goerne舒伯特冬之旅前,他试图去解释,而Animationsfilme Südafrikaners William Kentridge的一个并不总是erhellenden舒伯特鲜明对比的Bilderwelt公会.除了auratischen构设效果——»老板还没到,甚至有关的与«——Hinterhäuser意识使长时间缺乏合理的能像Musikprogramms之外,这座Opernschiene .这不是一项小发明,音乐领域一直是戏剧节的前辈。在过去十年中它被Nebenerwerbs-Chef圣éphane Lissner订购的en路人provençalischen悉随尊便从Aix接Donauufer出口然后主要由他的米兰Intendantenjob大选让车,却被»Festwochen-KonzerberichTe
Kaum hat es seine Arbeit aufgenommen, ist das neue Führungsteam der Wiener Festwochen auch schon wieder Geschichte. Immerhin bleibt der Intendant dem Festival noch die nächsten beiden Jahre erhalten, ehe er die Donau erneut mit der Salzach vertauscht. Markus Hinterhäuser hatte sich als Pianist durch seinen Einsatz für Neue Musik profiliert und mit den Reihen »Zeitfluss« und »zeit_zone« im Rahmen der Großfestivals in Salzburg und Wien Raum für die Auseinandersetzung mit Zeitgenössischem geschaffen. Durch seine Bestellung wurde die Musik bei den Festwochen nun gewissermaßen zur »Chefsache« erhoben. Hinterhäusers Handschrift schlug sich als echte Handarbeit nieder, wenn der Pianist in zwei – im wahrsten Wortsinn – »Eigen«-Produktionen selbst in die Tasten griff. In einer Hommage an die russische Komponistin Galina Ustwolskaja präsentierte er gemeinsam mit Marino Formenti und dem Klangforum einen repräsentativen Überblick über das Œuvre der Einzelgängerin, bevor er mit Matthias Goerne eindringlich Schuberts Winterreise interpretierte, während die Animationsfilme des Südafrikaners William Kentridge einen nicht immer erhellenden Kontrast zur Schubert’schen Bilderwelt herstellten. Neben einer gewissen auratischen Wirkung – »der Chef ist sich nicht zu schade, selbst mit anzupacken« – realisierte Hinterhäuser damit das lange fehlende Beispiel eines durchdachten Musikprogramms auch abseits der Opernschiene. Das ist keine unbedeutende Neuerung, war das Feld der Musik doch lange Zeit das Stiefkind des Theaterfestivals. In den letzten zehn Jahren wurde es von Nebenerwerbs-Chef Stéphane Lissner bestellt, der en passant provençalischen Eigenbau aus Aix ans Donauufer exportierte und danach hauptsächlich von seinem Mailänder Intendantenjob auf Trab gehalten wurde, während den »Festwochen-KonzerberichTe