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Diese Betrachtung dient zweierlei Zwecken: Zum einen dient sie der Illustration der im vorliegenden Buch verteidigten Art und Weise, Philosophie zu betreiben. Zum anderen soll später beurteilt werden, ob es sich bei der von Hanfling verwendeten und in der vorliegenden Abhandlung angepriesenen Strategie zur Auflösung philosophischer Probleme um die so genannte Methode möglicher Fälle handelt, die in der Literatur bisweilen als die Methode der Begriffsanalyse deklariert wird.1 Die Bezeichnung »method of possible cases« stammt von Frank Jackson, der gleichzeitig ihr prominentester Anhänger ist. Im Abschnitt 2 des vorliegenden Kapitels werden Jacksons Ausführungen zur Methode möglicher Fälle rekonstruiert und Hanflings Vorgehen bei der Analyse des Wissensbegriffs gegenübergestellt. Im Abschnitt 3 wird ein Einwand gegen Jacksons Auffassung der Methode möglicher Fälle rekonstruiert und evaluiert.","PeriodicalId":359679,"journal":{"name":"Die Begriffsanalyse im 21. 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Die Methode möglicher Fälle und die Methode typischer Fälle: Frank Jackson vs. Oswald Hanfling
Im vorangehenden Kapitel habe ich mich unter anderem damit auseinandergesetzt, welche Strategien zur (konnektiven) Analyse eines Begriffs bzw. zur Erlangung eines Überblicks über die etablierten Regeln zur Verwendung eines sprachlichen Ausdrucks Wittgenstein vorschlägt. Einer der Ansatzpunkte bestand darin, dass wir uns mit konkreten, einzelnen Situationen der Verwendung eines Ausdrucks auseinandersetzen sollten und versuchen sollten, uns darüber klar zu werden, was der Ausdruck in diesen Situationen leistet. Ein gutes Beispiel für einen vom späten Wittgenstein beeinflussten Philosophen, der sich diese Methode zu eigen gemacht hat, ist Oswald Hanfling, dessen Vorgehen bei der Analyse des Wissensbegriffs im vorliegenden Kapitel skizziert werden soll. Diese Betrachtung dient zweierlei Zwecken: Zum einen dient sie der Illustration der im vorliegenden Buch verteidigten Art und Weise, Philosophie zu betreiben. Zum anderen soll später beurteilt werden, ob es sich bei der von Hanfling verwendeten und in der vorliegenden Abhandlung angepriesenen Strategie zur Auflösung philosophischer Probleme um die so genannte Methode möglicher Fälle handelt, die in der Literatur bisweilen als die Methode der Begriffsanalyse deklariert wird.1 Die Bezeichnung »method of possible cases« stammt von Frank Jackson, der gleichzeitig ihr prominentester Anhänger ist. Im Abschnitt 2 des vorliegenden Kapitels werden Jacksons Ausführungen zur Methode möglicher Fälle rekonstruiert und Hanflings Vorgehen bei der Analyse des Wissensbegriffs gegenübergestellt. Im Abschnitt 3 wird ein Einwand gegen Jacksons Auffassung der Methode möglicher Fälle rekonstruiert und evaluiert.