{"title":"Editorial.","authors":"Dieter C Wirtz, Ulrich Stöckle","doi":"10.1055/a-1959-7557","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"in der vorliegenden Ausgabe der ZFOU möchten wir zuerst Ihr Augenmerk auf den sog. nicht wissenschaftlichen Mantelteil lenken. Hier werden generell aktuelle Entwicklungen sowohl in unserem Fach als auch in der Gesundheitspolitik aufgegriffen. In diesem Heft geht es einerseits um die ambulante Notfallversorgung in Orthopädie und Unfallchirurgie und andererseits um die neue Ärztliche Approbationsordnung 2025 mit einer vollständigen Neuordnung der curricularen Lehre. Beides Themen, die extrem wichtig sind: 1. Welche Rahmenbedingungen müssen für eine umfassende 24/7-Notfallversorgung als integraler Bestandteil der Daseinsfürsorge in einem Sozialund Rechtsstaat gegeben sein? 2. Wie muss künftig die studentische Ausbildung mit einer mehr fächerübergreifenden interdisziplinären Fokussierung als Grundlage für eine noch bessere medizinische Versorgung ausgestaltet werden? Dabei geht es bei beiden Fragestellungen wie immer auch um die Finanzierung. Man wird sehen, wie schnell und wie weitreichend die Konzepte seitens der Gesundheitspolitik umgesetzt werden. Im wissenschaftlichenTeil dieser Ausgabe haben wir 4 Arbeiten „rund ums Becken“ zusammengeführt. Spiegl et al. (S. 143) berichten in einer Übersichtsarbeit über die aktuellen operativen Techniken in der Versorgung von Insuffizienzfrakturen des Sakrums und stellen dabei die jeweiligen Vorund Nachteile der Methoden einander gegenüber. Die zweite Arbeit von einer türkischen Arbeitsgruppe (S. 154) befasst sich mit der Komplikation einer erektilen Dysfunktion nach konservativer Behandlung von Sakralfrakturen bei Männern, wobei dieses Risiko bei Patienten mit Denis-Type-II-Frakturen höher zu sein scheint. In einer weiteren Arbeit wurde von Audretsch et al. (S. 160) die optimale Strategie für die chirurgische Behandlung einer insgesamt selten auftretenden „Floating-Hip“-Verletzung, d.h. einer Beckenverletzung mit ipsilateraler Femurfraktur, aufgearbeitet. Eine daraus abgeleitete Vorgehensempfehlung mit der sog. „Femur first“-Strategie ist auf S. 164 als Flowchart dargestellt. Die darauf folgende Übersichtsarbeit von Langer et al. (S. 168) befasst sich mit dem derzeit in der Hüftendoprothetik aktuellsten Diskussionthema des Hip-Spine-Syndroms. Dabei wird von den Autoren die klare Empfehlung herausgearbeitet, dass bei einer Steifheit der Wirbelsäule sowie einer sagittalen Wirbelsäulendeformität zur Verminderung des Luxationsrisikos auf eine Pfannenpositionierung mit erhöhter Anteversion und auf ein ausreichendes Offset sowie auf einen luxationssichereren größeren Kopf (oder tripolare Pfannenkonzeption) geachtet werden sollte. Nach den Arbeiten „rund ums Becken“ wird in einer Übersichtsarbeit von Steinmeyer und Flechtenmacher (S. 175) die Differenzialdiagnostik vom Muskelschmerzen und Muskelschwächen insbesondere unter dem Aspekt der arzneimittelinduzierten Myopathien dargestellt. Gerade die Anamnese der Medikamenteneinnahme ist dabei in der Klinik mitentscheidend, sowie an dieses Krankheitsbild zu denken um schwerwiegende Folgen einer toxisch induzierten Myolyse zu vermeiden. In einer weiteren Übersichtsarbeit zum Thema periphere Nervenkompressionssyndrome der oberen Extremität von Freund et al. (S. 182) konnte anhand einer Metaanalyse gezeigt werden, dass beim Karpaltunnelsyndrom die minimalinvasive operative Therapie der konservativen Behandlung überlegen ist. Dagegen fehlt bei selteneren Kompressionssyndromen aufgrund uneinheitKorrespondenzadressen Univ.-Prof. Dr. med. Dieter C. Wirtz Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Universitätsklinikum Bonn Sigmund-Freud-Straße 25, 53105 Bonn, Deutschland Tel.: 0228/287-14170, Fax: 0228/287-14175 dieter.wirtz@ukb.uni-bonn.de Prof. Dr. med. Ulrich Stöckle Geschäftsführender Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie (MMSC) Charité – Universitätsmedizin Berlin (CVK, CCM) Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, Deutschland Tel.: 030/450552012, Fax: 030/450552901 ulrich.stoeckle@charite.de","PeriodicalId":51219,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Orthopadie Und Unfallchirurgie","volume":"161 2","pages":"141-142"},"PeriodicalIF":1.0000,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift Fur Orthopadie Und Unfallchirurgie","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1959-7557","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"ORTHOPEDICS","Score":null,"Total":0}
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Abstract
in der vorliegenden Ausgabe der ZFOU möchten wir zuerst Ihr Augenmerk auf den sog. nicht wissenschaftlichen Mantelteil lenken. Hier werden generell aktuelle Entwicklungen sowohl in unserem Fach als auch in der Gesundheitspolitik aufgegriffen. In diesem Heft geht es einerseits um die ambulante Notfallversorgung in Orthopädie und Unfallchirurgie und andererseits um die neue Ärztliche Approbationsordnung 2025 mit einer vollständigen Neuordnung der curricularen Lehre. Beides Themen, die extrem wichtig sind: 1. Welche Rahmenbedingungen müssen für eine umfassende 24/7-Notfallversorgung als integraler Bestandteil der Daseinsfürsorge in einem Sozialund Rechtsstaat gegeben sein? 2. Wie muss künftig die studentische Ausbildung mit einer mehr fächerübergreifenden interdisziplinären Fokussierung als Grundlage für eine noch bessere medizinische Versorgung ausgestaltet werden? Dabei geht es bei beiden Fragestellungen wie immer auch um die Finanzierung. Man wird sehen, wie schnell und wie weitreichend die Konzepte seitens der Gesundheitspolitik umgesetzt werden. Im wissenschaftlichenTeil dieser Ausgabe haben wir 4 Arbeiten „rund ums Becken“ zusammengeführt. Spiegl et al. (S. 143) berichten in einer Übersichtsarbeit über die aktuellen operativen Techniken in der Versorgung von Insuffizienzfrakturen des Sakrums und stellen dabei die jeweiligen Vorund Nachteile der Methoden einander gegenüber. Die zweite Arbeit von einer türkischen Arbeitsgruppe (S. 154) befasst sich mit der Komplikation einer erektilen Dysfunktion nach konservativer Behandlung von Sakralfrakturen bei Männern, wobei dieses Risiko bei Patienten mit Denis-Type-II-Frakturen höher zu sein scheint. In einer weiteren Arbeit wurde von Audretsch et al. (S. 160) die optimale Strategie für die chirurgische Behandlung einer insgesamt selten auftretenden „Floating-Hip“-Verletzung, d.h. einer Beckenverletzung mit ipsilateraler Femurfraktur, aufgearbeitet. Eine daraus abgeleitete Vorgehensempfehlung mit der sog. „Femur first“-Strategie ist auf S. 164 als Flowchart dargestellt. Die darauf folgende Übersichtsarbeit von Langer et al. (S. 168) befasst sich mit dem derzeit in der Hüftendoprothetik aktuellsten Diskussionthema des Hip-Spine-Syndroms. Dabei wird von den Autoren die klare Empfehlung herausgearbeitet, dass bei einer Steifheit der Wirbelsäule sowie einer sagittalen Wirbelsäulendeformität zur Verminderung des Luxationsrisikos auf eine Pfannenpositionierung mit erhöhter Anteversion und auf ein ausreichendes Offset sowie auf einen luxationssichereren größeren Kopf (oder tripolare Pfannenkonzeption) geachtet werden sollte. Nach den Arbeiten „rund ums Becken“ wird in einer Übersichtsarbeit von Steinmeyer und Flechtenmacher (S. 175) die Differenzialdiagnostik vom Muskelschmerzen und Muskelschwächen insbesondere unter dem Aspekt der arzneimittelinduzierten Myopathien dargestellt. Gerade die Anamnese der Medikamenteneinnahme ist dabei in der Klinik mitentscheidend, sowie an dieses Krankheitsbild zu denken um schwerwiegende Folgen einer toxisch induzierten Myolyse zu vermeiden. In einer weiteren Übersichtsarbeit zum Thema periphere Nervenkompressionssyndrome der oberen Extremität von Freund et al. (S. 182) konnte anhand einer Metaanalyse gezeigt werden, dass beim Karpaltunnelsyndrom die minimalinvasive operative Therapie der konservativen Behandlung überlegen ist. Dagegen fehlt bei selteneren Kompressionssyndromen aufgrund uneinheitKorrespondenzadressen Univ.-Prof. Dr. med. Dieter C. Wirtz Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Universitätsklinikum Bonn Sigmund-Freud-Straße 25, 53105 Bonn, Deutschland Tel.: 0228/287-14170, Fax: 0228/287-14175 dieter.wirtz@ukb.uni-bonn.de Prof. Dr. med. Ulrich Stöckle Geschäftsführender Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie (MMSC) Charité – Universitätsmedizin Berlin (CVK, CCM) Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, Deutschland Tel.: 030/450552012, Fax: 030/450552901 ulrich.stoeckle@charite.de
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