R. Stolz, Carina Klocke, F. Schalhorn, R. Mächler, E. Frick, Cornelia Straßner, Noemi Sturm, S. Joos, J. Valentini
{"title":"Selbstfürsorge älterer Menschen durch die Selbstanwendung von Hausmitteln – Eine Analyse im Rahmen der HoPES3-Studie","authors":"R. Stolz, Carina Klocke, F. Schalhorn, R. Mächler, E. Frick, Cornelia Straßner, Noemi Sturm, S. Joos, J. Valentini","doi":"10.1515/spircare-2023-0005","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund: Hausmittel (HM) gelten als Ressource der Selbstfürsorge bei chronischen Erkrankungen. In der BMBF-geförderten, cluster-randomisierten HoPES3-Studie wurde die Nutzung von HM durch ältere Patient/-innen untersucht. Ziel war es, die Aspekte Spiritualität, soziale Aktivität und Selbstfürsorge (durch Beratung zu HM) in der hausärztlichen Versorgung zu stärken. Fragestellungen: Welche Maßnahmen sind zur Selbstfürsorge älterer Menschen geeignet? Wie hoch ist die Anzahl der HM Nutzer/-innen? Welche HM Arten werden angewendet? Welche Einstellungen und Beweggründe haben ältere Patient/-innen hinsichtlich HM Anwendung? Methode: Entwicklung von Infozepten (Anleitungen zur Selbstanwendung von Hausmitteln), Fragebogengestützte Erhebung der teilnehmenden Patient/-innen (n= 297). Leitfadengestützte Interviews mit Patient/-innen (n=29). Ergebnisse: Es wurden 17 Infozepte entwickelt. Zu Studienbeginn nutzten 33 % der Patient/-innen der Interventionsgruppe (IG) und 39 % der Kontrollgruppe (KG) HM. Nach sechs Monaten waren es 47 % (IG) und 35 % (KG). Zentrale Beweggründe scheinen die Stärkung der Selbstwirksamkeit, das Gefühl der Selbstbestimmtheit im Umgang mit der eigenen Gesundheit und die Vermeidung von Medikamenten zu sein. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse können dazu beitragen die Ressource HM besser in die Therapieentscheidung bei älteren Patient/-innen einzubeziehen. Die Beratung zu HM in der hausärztlichen Praxis könnte eine niederschwellige Maßnahme zur gezielten Stärkung der Selbstwirksamkeit und Lebensqualität von älteren Patient/-innen sein.","PeriodicalId":36836,"journal":{"name":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","volume":"46 1","pages":"211 - 218"},"PeriodicalIF":0.3000,"publicationDate":"2023-05-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/spircare-2023-0005","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"RELIGION","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Hintergrund: Hausmittel (HM) gelten als Ressource der Selbstfürsorge bei chronischen Erkrankungen. In der BMBF-geförderten, cluster-randomisierten HoPES3-Studie wurde die Nutzung von HM durch ältere Patient/-innen untersucht. Ziel war es, die Aspekte Spiritualität, soziale Aktivität und Selbstfürsorge (durch Beratung zu HM) in der hausärztlichen Versorgung zu stärken. Fragestellungen: Welche Maßnahmen sind zur Selbstfürsorge älterer Menschen geeignet? Wie hoch ist die Anzahl der HM Nutzer/-innen? Welche HM Arten werden angewendet? Welche Einstellungen und Beweggründe haben ältere Patient/-innen hinsichtlich HM Anwendung? Methode: Entwicklung von Infozepten (Anleitungen zur Selbstanwendung von Hausmitteln), Fragebogengestützte Erhebung der teilnehmenden Patient/-innen (n= 297). Leitfadengestützte Interviews mit Patient/-innen (n=29). Ergebnisse: Es wurden 17 Infozepte entwickelt. Zu Studienbeginn nutzten 33 % der Patient/-innen der Interventionsgruppe (IG) und 39 % der Kontrollgruppe (KG) HM. Nach sechs Monaten waren es 47 % (IG) und 35 % (KG). Zentrale Beweggründe scheinen die Stärkung der Selbstwirksamkeit, das Gefühl der Selbstbestimmtheit im Umgang mit der eigenen Gesundheit und die Vermeidung von Medikamenten zu sein. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse können dazu beitragen die Ressource HM besser in die Therapieentscheidung bei älteren Patient/-innen einzubeziehen. Die Beratung zu HM in der hausärztlichen Praxis könnte eine niederschwellige Maßnahme zur gezielten Stärkung der Selbstwirksamkeit und Lebensqualität von älteren Patient/-innen sein.