Nationalstaatliche Legitimation von Zwangsmaßnahmen oder ein Menschenrecht auf Migration? Argumente zur Rechtfertigung oder Ablehnung von Abschiebungen
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Abstract
Eine Abschiebung ist eine staatliche Zwangsdurchsetzung, basierend auf dem Konzept nationalstaatlicher Souveranitat. Stellt eine Ablehnung von Abschiebungen daher den Nationalstaat an sich in Frage? Dieser Beitrag ist das Ergebnis einer qualitativen Studie, die die Argumentationsmuster von den in den Abschiebungsprozess involvierten AkteurInnen untersucht. Es wird diskutiert, inwieweit Rechtfertigungs- und Legitimationsstrategien Bezug auf bestehende normative Richtlinien fur soziale Ordnung nehmen. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass Argumente sowohl fur als auch gegen Abschiebungen nationalstaatlich konstruiert werden und sich auf Aspekte der Rechtsstaatlichkeit, der Integration, der okonomischen Vertretbarkeit, der Straffalligkeit und der Menschenrechte beziehen. Die einzige Ausnahme davon stellt die Ablehnung von Abschiebungen aufgrund der Forderung nach einem Menschenrecht auf Migration dar.
期刊介绍:
The Austrian Journal of Political Science (OZP) is a peer-reviewed journal. Articles from all areas of political science are welcome, including any approach or method. Contributions from other fields and disciplines are also welcome, as long as they show a genuine interest in political issues. While the journal has a focus on issues concerning Austria and Central Europe, it also accepts articles that address, entirely or in part, other topics/other polities.