{"title":"Sprache und Wortgut der Enzyklopädie des Gettos Lodz/Litzmannstadt","authors":"Dominika Bopp","doi":"10.1515/lex-2022-0013","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Seitens der Forschung wurde der Sprache unter dem Nationalsozialismus lange Zeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Vor allem wies Riecke (2020: 356) darauf hin, dass die „zahlreichen Texte von Opfern des Nationalsozialismus, also etwa die Texte der Häftlinge von Konzentrationslagern und der Bewohner von Gettobezirken keinen angemessenen Platz finden.“ Mehrere Arbeiten, darunter auch Editionen, widmeten sich in den vergangenen Jahren diesem Desiderat, das ohne Zweifel weiterhin der Aufarbeitung bedarf. Eine bedeutende Quelle des Schreibens und der Sprache unter dem Nationalsozialismus stellen beispielsweise Aufzeichnungen aus dem Lodzer Getto dar, zu denen persönliche Manuskripte, Essays sowie Texte aus dem sogenannten Archiv zählen. Diese Abteilung des Gettos hatte unter anderem die Aufgabe, das Leben hinter dem Stacheldraht, wie die Grenze zur Außenwelt bezeichnet wurde, zu dokumentieren. Hier entstand auch die Enzyklopädie des Gettos Lodz/Litzmannstadt, welche ein besonderes Zeugnis dieser Zwangsgemeinschaft und ihrer Sprache darstellt. Der vorliegende Beitrag widmet sich dieser Enzyklopädie des Gettos Lodz/Litzmannstadt und stellt die Besonderheiten dieses einzigartigen Textes vor. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Sprache der Enzyklopädie-Einträge ebenso wie auf dem Wortschatz der Sondersprache des Gettos.","PeriodicalId":29876,"journal":{"name":"LEXICOGRAPHICA","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.3000,"publicationDate":"2022-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"LEXICOGRAPHICA","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/lex-2022-0013","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LANGUAGE & LINGUISTICS","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Seitens der Forschung wurde der Sprache unter dem Nationalsozialismus lange Zeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Vor allem wies Riecke (2020: 356) darauf hin, dass die „zahlreichen Texte von Opfern des Nationalsozialismus, also etwa die Texte der Häftlinge von Konzentrationslagern und der Bewohner von Gettobezirken keinen angemessenen Platz finden.“ Mehrere Arbeiten, darunter auch Editionen, widmeten sich in den vergangenen Jahren diesem Desiderat, das ohne Zweifel weiterhin der Aufarbeitung bedarf. Eine bedeutende Quelle des Schreibens und der Sprache unter dem Nationalsozialismus stellen beispielsweise Aufzeichnungen aus dem Lodzer Getto dar, zu denen persönliche Manuskripte, Essays sowie Texte aus dem sogenannten Archiv zählen. Diese Abteilung des Gettos hatte unter anderem die Aufgabe, das Leben hinter dem Stacheldraht, wie die Grenze zur Außenwelt bezeichnet wurde, zu dokumentieren. Hier entstand auch die Enzyklopädie des Gettos Lodz/Litzmannstadt, welche ein besonderes Zeugnis dieser Zwangsgemeinschaft und ihrer Sprache darstellt. Der vorliegende Beitrag widmet sich dieser Enzyklopädie des Gettos Lodz/Litzmannstadt und stellt die Besonderheiten dieses einzigartigen Textes vor. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Sprache der Enzyklopädie-Einträge ebenso wie auf dem Wortschatz der Sondersprache des Gettos.