{"title":"Sedimenttransport zwischen Dolinenkarst und Riesendinghöhle am Untersberg (Nördliche Kalkalpen)","authors":"C. Mix, Carola Küfmann","doi":"10.1127/ZFG/2015/0165","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Die vorliegende Untersuchung im Hochgebirgskarst des Untersberg konzentriert sich auf den Vergleich von Böden auf der Plateaufläche und Sedimenten aus den korrelaten Höhlengangsystemen (Riesending, Kolowrat) mit dem Ziel, die dominanten Substrate im System Doline auf dem Weg in den Karstuntergrund zu ermitteln. Dazu werden in zuvor definierten Dolinenhaupttypen in der subalpinen Stufe Bodentypen entlang von Catenen an Dolinenhängen untersucht (Höhenintervall: 1770 m bis 1790 m). Die Beprobung der akkumulierten Höhlensedimente findet in den Horizontalgängen der unteren Stockwerke (800–1020 m ü. NN) statt. Zusätzlich werden Stechzylinderproben von Höhlensedimenten an der Karstwasserbasis (680 m ü. NN) entnommen, welche die Kontaktzone zwischen Karstwasserkörper und Quellaustritt im Untersbergmassiv repräsentieren. Aussagekräftige Laborkenngrößen (z. B. pH-Wert, Kalk, Korngrößen, Elementanalyse) markieren bodengenetische Veränderungen im oberirdischen Karst der Plateaufläche und ermöglichen Rückschlüsse auf dominante Substrattypen und ihre Eintragsdynamik in den unterirdischen Karst. Die Evaluierung der innerhalb der Dolinenhaupttypen ermittelten Felddaten belegt, dass besonders an Dolinen-Schacht-Komplexen die Bodenerosion entlang der Unterhänge ansetzt. Grund dafür sind günstige Expositionsverhältnisse, welche die Schneemächtigkeit aber auch eine Verlängerung der Schneeschmelze verursachen. Hingegen sind abflusslose Dolinen deutliche Akkumulationsstandorte für die verlagerten Bodensubstrate. Im Gegensatz zu den Sedimenten auf der Plateaufläche wird im Karstuntergrund verstärkt äolisch geprägtes Material (z. B. Schluffdominanz, Glimmer, Feinsand) detektiert, welches zuvor im System Doline über Niederschläge und Schneeschmelzwässer verlagert wurde. Auffälligerweise bleiben die äolischen Komponenten auch in den Höhlensedimenten an der Karstwasserbasis sowie in den Trübestoffproben am Quellwasseraustritt nachweisbar. Damit wird dokumentiert, dass innerhalb von Karbonatkomplexen der Nördlichen Kalkalpen auch äolischer Staub einem Transportzyklus unterworfen ist.","PeriodicalId":1,"journal":{"name":"Accounts of Chemical Research","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":16.4000,"publicationDate":"2015-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Accounts of Chemical Research","FirstCategoryId":"89","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1127/ZFG/2015/0165","RegionNum":1,"RegionCategory":"化学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q1","JCRName":"CHEMISTRY, MULTIDISCIPLINARY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung. Die vorliegende Untersuchung im Hochgebirgskarst des Untersberg konzentriert sich auf den Vergleich von Böden auf der Plateaufläche und Sedimenten aus den korrelaten Höhlengangsystemen (Riesending, Kolowrat) mit dem Ziel, die dominanten Substrate im System Doline auf dem Weg in den Karstuntergrund zu ermitteln. Dazu werden in zuvor definierten Dolinenhaupttypen in der subalpinen Stufe Bodentypen entlang von Catenen an Dolinenhängen untersucht (Höhenintervall: 1770 m bis 1790 m). Die Beprobung der akkumulierten Höhlensedimente findet in den Horizontalgängen der unteren Stockwerke (800–1020 m ü. NN) statt. Zusätzlich werden Stechzylinderproben von Höhlensedimenten an der Karstwasserbasis (680 m ü. NN) entnommen, welche die Kontaktzone zwischen Karstwasserkörper und Quellaustritt im Untersbergmassiv repräsentieren. Aussagekräftige Laborkenngrößen (z. B. pH-Wert, Kalk, Korngrößen, Elementanalyse) markieren bodengenetische Veränderungen im oberirdischen Karst der Plateaufläche und ermöglichen Rückschlüsse auf dominante Substrattypen und ihre Eintragsdynamik in den unterirdischen Karst. Die Evaluierung der innerhalb der Dolinenhaupttypen ermittelten Felddaten belegt, dass besonders an Dolinen-Schacht-Komplexen die Bodenerosion entlang der Unterhänge ansetzt. Grund dafür sind günstige Expositionsverhältnisse, welche die Schneemächtigkeit aber auch eine Verlängerung der Schneeschmelze verursachen. Hingegen sind abflusslose Dolinen deutliche Akkumulationsstandorte für die verlagerten Bodensubstrate. Im Gegensatz zu den Sedimenten auf der Plateaufläche wird im Karstuntergrund verstärkt äolisch geprägtes Material (z. B. Schluffdominanz, Glimmer, Feinsand) detektiert, welches zuvor im System Doline über Niederschläge und Schneeschmelzwässer verlagert wurde. Auffälligerweise bleiben die äolischen Komponenten auch in den Höhlensedimenten an der Karstwasserbasis sowie in den Trübestoffproben am Quellwasseraustritt nachweisbar. Damit wird dokumentiert, dass innerhalb von Karbonatkomplexen der Nördlichen Kalkalpen auch äolischer Staub einem Transportzyklus unterworfen ist.
期刊介绍:
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