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Abstract
Der Beitrag beschäftigt sich mit Enis Macis Essay to blend in/into sth (Nachruf), der im Essayband Eiscafé Europa (2018) publiziert wurde. Er konzentriert sich auf vier Momente, die für die medienliterarische Sondierung der Autorin relevant sind: Erstens geht der Beitrag der Frage nach, inwiefern Dispositive rechtsextremer Ideologien entschlüsselt und soziale Medien als ein relevantes Element eines Netzwerks normativer, personaler und technisch-apparativer Elemente beschrieben werden. Er arbeitet zweitens den von Maci gewählten medienarchäologischen Zugang heraus, der sich durch eine historische und materialistische Annäherung an Effekte sozialer Medien auszeichnet. Drittens untersucht der Beitrag Macis Ideologiekritik, die im Kontext von Theorien der ‚Anrufung‘ von Subjekten verortet ist. Und viertens wird Macis Freilegung imaginierter Weiblichkeit rechter Influencerinnen nachgegangen, die in einem Zusammenhang mit der Moderne als ‚facialer Gesellschaft‘ stehen. Unter diesen Prämissen konzentriert sich der Beitrag nicht auf die notorischen rechten Empörungswellen und Shitstorms, sondern beschreibt die Anrufung als eine Dynamik der Kollektivierung. Die anrufende Funktion äußert sich darin, dass im Augenblick der Botschaft keine Verletzung erfolgt, sondern das Kollektiv durch das Angenehme und Wohlige – „ein weiches Warmes“ (Maci (2018)) – konstituiert wird.
期刊介绍:
Die letzten zwei Jahrgänge der Zeitschrift sind über den Verlag zu beziehen. Für ältere Ausgaben wenden Sie sich bitte an Schmidt Periodicals, Bad Feilnbach.