{"title":"Kongress „Armut und Gesundheit“ am 5./ 6.12.2008 in Berlin – Gerechtigkeit schafft mehr Gesundheit für alle!","authors":"G. Bollert, G. Bollert","doi":"10.1055/S-0028-1109171","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Korrespondenzadresse Gesche Rega Bollert Hochschule 21 Studiengang Physiotherapie Harburger Str. 6 21614 Buxtehude regebo@aol.com Zum 14. Mal veranstaltete Gesundheit Berlin e.V. am 1. Freitag und Samstag im Dezember den Kongress Armut und Gesundheit im Rathaus Schöneberg in Berlin. Das Motto lautete Gerechtigkeit schafft mehr Gesundheit für alle! Über 1500 Teilnehmende verteilten sich auf mehr als 80 Foren, Workshops und Podiumsdiskussionen, um über der gesundheitlichen Folgen sozialer Benachteiligung zu diskutieren. Prägnantes Merkmal des Kongresses war wieder die unmittelbare und lebendige Verknüpfung von Wissenschaft, Praxis, Wirtschaft und Politik, da soziale und wirtschaftliche Bedingungen für die Gesundheitssituation oft wichtiger sind als die eigentliche Gesundheitsversorgung [1]. Neben Wissenschaftlern wie Michael Marmot und Andreas Mielck, Sachverständigenräten wie Ralf Rosenbrock und Gerd Glaeske und Politikern wie Monika Hommes setzten sich die über 400 aktiven Referenten und Moderatoren erneut aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen mit Fragen zum Verhältnis von Gerechtigkeit und Gesundheit auseinander: Juristen, Sozialarbeiter, Mediziner, Psychologen, Soziologen, Erzieher, Vertreter der Krankenkassen und Wohlfahrtsverbände, Studenten und Wissenschaftler, ehrenamtlich in Sozialprojekten Tätige, Ökotrophologen, Pflegeren und viele mehr. Entsprechend vielfältig und erfrischend, aber auch deutlich fielen die Diskussionen aus. Erstmals gab es auch einen Workshop zum Thema Akteure der Gesundheitsförderung: Gesundheitsberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie (●▶ Abb. 1). Dessen Ziel bestand darin, nach einer allgemeinen Einführung in die 3 Gesundheitsberufe hinsichtlich ihrer Kompetenzen, Rahmenbedingungen wie auch aktuellen Herausforderungen unterschiedliche Setting-Ansätze vorzustellen, die im Rahmen der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie entwickelt wurden. Diese wurden jeweils in ihrer Bedeutung für die Primärprävention und Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Menschen dargestellt und anschließend mit den Teilnehmern diskutiert. Das Einführungsreferat des Kongresses hielt Prof. Dr. Michael Marmot, Leiter der WHO-Kommission Soziale Determinanten von Gesundheit. Er stellte den aktuellen Bericht der Kommission Closing the Gap in a Generation vor und verdeutlichte, dass Einkommen, Arbeit, Bildung und Teilhabe die entscheidenden Einflussfaktoren für ein gesundes Aufwachsen und Leben sind. Damit deutete er einmal mehr auf die Notwendigkeit hin, dies als eine gesamtgesellschaftliche und langfristige Aufgabe zu verstehen, da keines der Ziele kurzfristige Lösungen zuließe, was sich","PeriodicalId":42379,"journal":{"name":"Physio-Geo","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.9000,"publicationDate":"2009-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Physio-Geo","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/S-0028-1109171","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"GEOSCIENCES, MULTIDISCIPLINARY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Korrespondenzadresse Gesche Rega Bollert Hochschule 21 Studiengang Physiotherapie Harburger Str. 6 21614 Buxtehude regebo@aol.com Zum 14. Mal veranstaltete Gesundheit Berlin e.V. am 1. Freitag und Samstag im Dezember den Kongress Armut und Gesundheit im Rathaus Schöneberg in Berlin. Das Motto lautete Gerechtigkeit schafft mehr Gesundheit für alle! Über 1500 Teilnehmende verteilten sich auf mehr als 80 Foren, Workshops und Podiumsdiskussionen, um über der gesundheitlichen Folgen sozialer Benachteiligung zu diskutieren. Prägnantes Merkmal des Kongresses war wieder die unmittelbare und lebendige Verknüpfung von Wissenschaft, Praxis, Wirtschaft und Politik, da soziale und wirtschaftliche Bedingungen für die Gesundheitssituation oft wichtiger sind als die eigentliche Gesundheitsversorgung [1]. Neben Wissenschaftlern wie Michael Marmot und Andreas Mielck, Sachverständigenräten wie Ralf Rosenbrock und Gerd Glaeske und Politikern wie Monika Hommes setzten sich die über 400 aktiven Referenten und Moderatoren erneut aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen mit Fragen zum Verhältnis von Gerechtigkeit und Gesundheit auseinander: Juristen, Sozialarbeiter, Mediziner, Psychologen, Soziologen, Erzieher, Vertreter der Krankenkassen und Wohlfahrtsverbände, Studenten und Wissenschaftler, ehrenamtlich in Sozialprojekten Tätige, Ökotrophologen, Pflegeren und viele mehr. Entsprechend vielfältig und erfrischend, aber auch deutlich fielen die Diskussionen aus. Erstmals gab es auch einen Workshop zum Thema Akteure der Gesundheitsförderung: Gesundheitsberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie (●▶ Abb. 1). Dessen Ziel bestand darin, nach einer allgemeinen Einführung in die 3 Gesundheitsberufe hinsichtlich ihrer Kompetenzen, Rahmenbedingungen wie auch aktuellen Herausforderungen unterschiedliche Setting-Ansätze vorzustellen, die im Rahmen der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie entwickelt wurden. Diese wurden jeweils in ihrer Bedeutung für die Primärprävention und Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Menschen dargestellt und anschließend mit den Teilnehmern diskutiert. Das Einführungsreferat des Kongresses hielt Prof. Dr. Michael Marmot, Leiter der WHO-Kommission Soziale Determinanten von Gesundheit. Er stellte den aktuellen Bericht der Kommission Closing the Gap in a Generation vor und verdeutlichte, dass Einkommen, Arbeit, Bildung und Teilhabe die entscheidenden Einflussfaktoren für ein gesundes Aufwachsen und Leben sind. Damit deutete er einmal mehr auf die Notwendigkeit hin, dies als eine gesamtgesellschaftliche und langfristige Aufgabe zu verstehen, da keines der Ziele kurzfristige Lösungen zuließe, was sich