{"title":"Der Zusammenhang zwischen sozialen Ungleichheiten und Covid-19 Fallzahlen auf Stadtteilebene – Eine Fallstudie für 46 Stadtteile der Stadt Duisburg","authors":"Max-Leon Straßburger, L. Mewes","doi":"10.1515/zfw-2021-0030","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Während der laufenden SARS-CoV-2-Pandemie hat die Forschung gezeigt, dass sozio-ökonomische Ungleichheiten eine entscheidende Rolle beim Verständnis der Ausbreitung des Virus spielen. Menschen mit einem niedrigeren sozio-ökonomischen Status haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, sich mit COVID-19 zu infizieren und an dem Virus zu sterben. Da sozio-ökonomische Ungleichheiten eine starke räumliche Dimension haben, z. B. aufgrund zunehmender Ungleichheiten innerhalb von Städten, könnte dieses Wissen zur Erklärung und zur Vorhersage der geographischen Ausbreitung des Virus beitragen. Empirische Belege auf feiner geographischer Ebene innerhalb von Städten sind jedoch äußerst rar. Wir adressieren diese Forschungslücke und untersuchen die Beziehung zwischen SARS-CoV-2-Fällen pro 100.000 Einwohner und dem sozio-ökonomischen Status auf der Grundlage detaillierter Daten auf Stadtbezirksebene in Duisburg, Deutschland, welche vom Gesundheitsamt der Stadt Duisburg zur Verfügung gestellt wurden, sowie Daten des KECK-Atlasses. Unsere Regressionsergebnisse deuten stark auf einen negativen Zusammenhang zwischen sozio-ökonomischem Status und Morbiditätsraten für die zweite Welle der aktuellen Pandemie in Duisburg hin. Unsere Ergebnisse verbessern das Verständnis der geographischen Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Städten und liefern politischen Entscheidungsträgern detaillierte Informationen darüber, wie geographisch sensible Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie konzipiert werden können, um sozio-ökonomisch benachteiligte Menschen in unserer Gesellschaft besser zu schützen.","PeriodicalId":29690,"journal":{"name":"ZFW-Advances in Economic Geography","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":2.4000,"publicationDate":"2022-01-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"3","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ZFW-Advances in Economic Geography","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zfw-2021-0030","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q2","JCRName":"ECONOMICS","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Während der laufenden SARS-CoV-2-Pandemie hat die Forschung gezeigt, dass sozio-ökonomische Ungleichheiten eine entscheidende Rolle beim Verständnis der Ausbreitung des Virus spielen. Menschen mit einem niedrigeren sozio-ökonomischen Status haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, sich mit COVID-19 zu infizieren und an dem Virus zu sterben. Da sozio-ökonomische Ungleichheiten eine starke räumliche Dimension haben, z. B. aufgrund zunehmender Ungleichheiten innerhalb von Städten, könnte dieses Wissen zur Erklärung und zur Vorhersage der geographischen Ausbreitung des Virus beitragen. Empirische Belege auf feiner geographischer Ebene innerhalb von Städten sind jedoch äußerst rar. Wir adressieren diese Forschungslücke und untersuchen die Beziehung zwischen SARS-CoV-2-Fällen pro 100.000 Einwohner und dem sozio-ökonomischen Status auf der Grundlage detaillierter Daten auf Stadtbezirksebene in Duisburg, Deutschland, welche vom Gesundheitsamt der Stadt Duisburg zur Verfügung gestellt wurden, sowie Daten des KECK-Atlasses. Unsere Regressionsergebnisse deuten stark auf einen negativen Zusammenhang zwischen sozio-ökonomischem Status und Morbiditätsraten für die zweite Welle der aktuellen Pandemie in Duisburg hin. Unsere Ergebnisse verbessern das Verständnis der geographischen Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Städten und liefern politischen Entscheidungsträgern detaillierte Informationen darüber, wie geographisch sensible Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie konzipiert werden können, um sozio-ökonomisch benachteiligte Menschen in unserer Gesellschaft besser zu schützen.