Analyse der klinischen Einführung experimenteller fetoskopischer Operationstechniken und ihre Bedeutung für die geplante Durchführung fetoskopischer kardialer Interventionen
T. Kohl, U. Gembruch, R. Hering, P. V. D. Vondel, Kristina Tchatcheva, C. Berg, A. Heep, P. Bartmann, A. Franz, A. M. Müller
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Abstract
Hintergrund: Nach der klinischen Einfuhrung tierexperimentell entwickelter fetoskopischer kardialer Operationstechniken im Rahmen technisch weniger schwieriger nichtkardialer Interventionen analysierten wir die technische Durchfuhrbarkeit und Sicherheit der Eingriffe. Ziel der Analyse war es, Schlusse auf die geplante klinische Einfuhrung fetoskopischer kardialer Interventionen ziehen zu konnen. Patienten und Methoden: Die Analyse basiert auf 16 perkutanen fetoskopischen Operationen bei drei ausgesuchten nichtkardialen Erkrankungen (Zwerchfellhernie, Larynxatresie, Spina bifida aperta), welche an 13 humanen Feten zwischen der 19+2 und 34+6 Schwangerschaftswoche durchgefuhrt wurden. Untersucht wurden operationstechnisch und sicherheitstechnisch relevante Parameter fur die geplante klinische Einfuhrung fetoskopischer kardialer Interventionen. Ergebnisse: Vierzehn der 16 fetoskopischen nichtkardialen Eingriffe konnten mittels den an schwangeren Schafen entwickelten fetoskopisch kardialen Interventionstechniken technisch erfolgreich durchgefuhrt werden. Die perkutanen Eingriffe wurden von allen Frauen, bis auf zwei, komplikationslos vertragen. Bei einer Patientin trat eine chirurgisch relevante Blutungskomplikation auf, bei der anderen wurde postoperativ ein mildes Lungenodem beobachtet. Fetale Komplikationen oder Verletzungen traten in keinem Fall auf. Schlussfolgerungen: Basierend auf den gewonnenen klinischen Erfahrungen mit der technischen Durchfuhrbarkeit und Sicherheit der getesten fetoskopischen Operationstechniken, erscheint uns die Zeit reif fur die schrittweise klinische Einfuhrung fetoskopischer kardialer Interventionen. Nach einer angemessenen, durch Ethikkommissionen uberwachten Einfuhrungsphase, werden die Ergebnisse dieser neuen experimentellen Behandlungsversuche zeigen, ob fetoskopische kardiale Interventionen bessere therapeutische Alternativen zu derzeit moglichen nachgeburtlichen Behandlungsstrategien darstellen konnen.