„Seelsorge beim Hausarzt?“ Möglichkeiten und Hinderungsgründe für spirituelle Gespräche in der hausärztlichen Praxis – eine qualitative Studie

IF 0.3 0 RELIGION
R. Mächler, Cornelia Straßner, Noemi Sturm, J. Krisam, R. Stolz, F. Schalhorn, J. Valentini, E. Frick
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Abstract

Zusammenfassung Hintergrund: Im Rahmen des Forschungsprojektes „Ganzheitliches Versorgungsprogramm für ältere Patienten zur Stärkung von spirituellen Bedürfnissen, sozialer Aktivität und Selbstfürsorge in der hausärztlichen Versorgung (HoPES3)“ wird die Implementierung von Spiritual Care in allgemeinärztlichen Praxen untersucht. Forschungsfragen: Wie reagieren kranke ältere Menschen auf das Angebot einer spirituellen Anamnese? Was sind hinderliche Faktoren für spirituelle Gespräche in Hausarztpraxen? Methode: Ärzte und Ärztinnen aus 24 Praxen boten 164 ihrer Patienten und Patientinnen eine spirituelle Anamnese an. Mit 29 der Patienten bzw. Patientinnen wurden bis zu sechs Monate später qualitative leitfadengestützte Interviews geführt. Die Interviews wurden mittels Reflexive Thematic Analysis (RTA) ausgewertet. Ergebnisse: Insgesamt hatten von den 29 befragten Patienten/Patientinnen nur elf das vollständige Anamnesegespräch geführt, die Mehrheit hatte das Gespräch abgelehnt. Als Gründe werden angegeben: Vorbehalte gegenüber religiösen Institutionen, Einschätzung der Thematik als „zu persönlich“ und ein Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit. Die Beziehung zum Arzt oder der Ärztin wird mehrheitlich positiv geschildert, gleichzeitig wird ein allgemeines Bedürfnis nach einem Austausch auf Augenhöhe deutlich. Diskussion: In den Reaktionen der Patienten/Patientinnen kann die Wirkung einer Machtasymmetrie in der Arzt-Patienten-Beziehung beobachtet werden, verstärkt durch das strukturelle Setting der Praxis sowie durch Parallelen des Gesundheitssystems mit religiösen Systemen, die bei der spirituellen Anamnese zum Tragen kommen können. Schlussfolgerung: Bei Weiterbildungen im Feld Spiritual Care sollte die Sensibilität für das Thema Machtasymmetrien gestärkt werden.
家庭医生治疗?“家庭医疗中的可能性和妨碍精神对话的理由——一个定性研究
背景介绍:在“老年病人全面供应计划以强化精神需求、社会活动和家庭健康照护”(HoPES3)的研究项目中,讨论了精神健康护理被纳入主流。研究问题:生病的年长者怎样回应呢?家庭医生与精神交谈的障碍是什么?医生呢:24岁的医生给病人164名心灵上的病人。对探监是在六个月之后以29名病人对有目的地进行探询。本文利用了自我反思分析(RTA)进行的采访。结果:在接受访问的29名病人中,只有11人完成了完整的《肛门谈话》,但绝大多数人拒绝了。宗教崇拜主要的原因是:对宗教机构持保留态度,把问题比作“过于个人”,并希望自我发挥。反之,医生是用积极的理由跟别人建立关系的,而家人也很需要跟他交换意见。讨论:病人和病人之间的权力不对症的影响可以通过结构创新和医疗制度的平面化被观察出来,也可以通过医疗制度与宗教制度的平面化被观察出来。结论:在宗教保健专业训练中,对权力不对称的敏感性应该得到加强。
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来源期刊
Journal of Spiritual Formation and Soul Care
Journal of Spiritual Formation and Soul Care Arts and Humanities-History
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