{"title":"Xerei, der Errichter des Inschriftenpfeilers von Xanthos","authors":"H. Lotz","doi":"10.1515/kadmos-2017-0007","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Abstract Eine Analyse der raumlichen Organisation der Inschriften des Inschriftenpfeilers ergibt, dass diese wesentlich regelmasiger einem Stoichedonraster folgen als bisher angenommen. Es lasst sich nachvollziehen, wie die Steinmetzen im Lauf ihrer Arbeit das Rastersystem immer besser an die Erfordernisse des ausergewohnlichen Inschriftentragers anzupassen versuchten. Besonders deutlich wird dies in der Einfugung zusatzlicher Rasterpositionen, um die Verbreiterung des Schaftes nach unten hin auszugleichen. Scheinbare Unregelmasigkeiten sind in Wirklichkeit absichtsvolle Abweichungen, durch die zum einen eine sprachkonforme Zeilentrennung (nach Silbengrenzen) realisiert und zum anderen auf Platzmangel reagiert wurde. Die Rekonstruktion des Stoichedonrasters speziell der Sudseite erlaubt eine eindeutige Bestimmung der Zeichenanzahl in der ersten Zeile. Hieraus ergibt sich eine Entscheidung in der lange diskutierten Frage nach dem Errichter des Monuments: Es kommt nur der xanthische Dynast Xerẽ i in Frage. Anhand der genealogischen Passagen der lykischen Prosainschrift lasst sich dessen Stellung innerhalb der Dynastie von Xanthos als Sohn Arppaχus, Enkel Kuprllis und jungerer Bruder Xerigas bestimmen. Der durch den historischen Bericht des Inschriftenpfeilers abgedeckte Zeitraum von 430/429 bis 412/411 durfte im Wesentlichen der Regierungszeit Xerẽ is entsprechen","PeriodicalId":38825,"journal":{"name":"Kadmos","volume":"11 4 1","pages":"139 - 172"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2017-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"4","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Kadmos","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/kadmos-2017-0007","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q2","JCRName":"Arts and Humanities","Score":null,"Total":0}
引用次数: 4
Abstract
Abstract Eine Analyse der raumlichen Organisation der Inschriften des Inschriftenpfeilers ergibt, dass diese wesentlich regelmasiger einem Stoichedonraster folgen als bisher angenommen. Es lasst sich nachvollziehen, wie die Steinmetzen im Lauf ihrer Arbeit das Rastersystem immer besser an die Erfordernisse des ausergewohnlichen Inschriftentragers anzupassen versuchten. Besonders deutlich wird dies in der Einfugung zusatzlicher Rasterpositionen, um die Verbreiterung des Schaftes nach unten hin auszugleichen. Scheinbare Unregelmasigkeiten sind in Wirklichkeit absichtsvolle Abweichungen, durch die zum einen eine sprachkonforme Zeilentrennung (nach Silbengrenzen) realisiert und zum anderen auf Platzmangel reagiert wurde. Die Rekonstruktion des Stoichedonrasters speziell der Sudseite erlaubt eine eindeutige Bestimmung der Zeichenanzahl in der ersten Zeile. Hieraus ergibt sich eine Entscheidung in der lange diskutierten Frage nach dem Errichter des Monuments: Es kommt nur der xanthische Dynast Xerẽ i in Frage. Anhand der genealogischen Passagen der lykischen Prosainschrift lasst sich dessen Stellung innerhalb der Dynastie von Xanthos als Sohn Arppaχus, Enkel Kuprllis und jungerer Bruder Xerigas bestimmen. Der durch den historischen Bericht des Inschriftenpfeilers abgedeckte Zeitraum von 430/429 bis 412/411 durfte im Wesentlichen der Regierungszeit Xerẽ is entsprechen