{"title":"Liquorzytologie: Eine aussagekräftige Methode zur Diagnostik von Erkrankungen des Zentralnervensystems","authors":"Michael Torzewski, K. Lackner","doi":"10.1515/labmed-2016-0010","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Die Liquorzytologie ist eine technisch vergleichsweise einfache, dabei aber diagnostisch aussagefähige, schnell durchzuführende und kostengünstige Untersuchung, die auch im Rahmen des Notfall- und Basisprogramms der Liquordiagnostik nicht fehlen sollte. Die korrekte Durchführung und Interpretation setzt allerdings einige Erfahrung voraus. Anhand ausgewählter Beispiele zu den Themen Blutung, Meningitis und Meningeosis wird die Wertigkeit der Zytologie demonstriert, die oftmals nicht nur eine Ergänzung zu den üblichen quantitativen Bestimmungen ist, sondern nicht selten auch erst den diagnostisch entscheidenden Hinweis auf die zugrundliegende Erkrankung liefert: Bei der Subarachnoidalblutung ist sie hinsichtlich der Sensitivität der kranialen Computertomographie oftmals überlegen. Bei einer parasitären Meningitis liefert sie aufgrund des Nachweises eosinophiler Granulozyten erst die wesentliche Differentialdiagnose. Auch hinter einer normalen Zellzahl verbirgt sich gelegentlich eine Meningeois neoplastica. Tumorzellen lassen sich dabei mit Hilfe der Immunzytologie näher zuordnen. Entscheidend für eine aussagekräftige Zytologie ist allerdings die strikte Einhaltung präanalytischer Anforderungen.","PeriodicalId":49926,"journal":{"name":"Laboratoriumsmedizin-Journal of Laboratory Medicine","volume":"14 1","pages":"191 - 198"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2016-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Laboratoriumsmedizin-Journal of Laboratory Medicine","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/labmed-2016-0010","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"OTORHINOLARYNGOLOGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung: Die Liquorzytologie ist eine technisch vergleichsweise einfache, dabei aber diagnostisch aussagefähige, schnell durchzuführende und kostengünstige Untersuchung, die auch im Rahmen des Notfall- und Basisprogramms der Liquordiagnostik nicht fehlen sollte. Die korrekte Durchführung und Interpretation setzt allerdings einige Erfahrung voraus. Anhand ausgewählter Beispiele zu den Themen Blutung, Meningitis und Meningeosis wird die Wertigkeit der Zytologie demonstriert, die oftmals nicht nur eine Ergänzung zu den üblichen quantitativen Bestimmungen ist, sondern nicht selten auch erst den diagnostisch entscheidenden Hinweis auf die zugrundliegende Erkrankung liefert: Bei der Subarachnoidalblutung ist sie hinsichtlich der Sensitivität der kranialen Computertomographie oftmals überlegen. Bei einer parasitären Meningitis liefert sie aufgrund des Nachweises eosinophiler Granulozyten erst die wesentliche Differentialdiagnose. Auch hinter einer normalen Zellzahl verbirgt sich gelegentlich eine Meningeois neoplastica. Tumorzellen lassen sich dabei mit Hilfe der Immunzytologie näher zuordnen. Entscheidend für eine aussagekräftige Zytologie ist allerdings die strikte Einhaltung präanalytischer Anforderungen.