{"title":"Hirn 1.0 trifft Waldwirtschaft 4.0: der Mensch im Fokus der vierten industriellen Revolution","authors":"Ralf Günthner","doi":"10.3188/szf.2023.0006","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die letzten 250 Jahre sind geprägt von drei industriellen Revolutionen, die von der Mechanisierung der Industrie über die Elektrifizierung bis hin zu einer weitverbreiteten Automatisierung der Produktion geführt haben. Digitalisierung und Vernetzung von Dingen, Prozessen und Menschen sind die Grundlage der vierten industriellen Revolution. Sie wirkt tiefgreifend – nicht nur in Unternehmen, sondern auch in persönlichen Lebenswelten und gesellschaftlichen Veränderungen. Dieser Essay beschreibt die Auswirkungen der technologischen Entwicklungen auf Unternehmen und diskutiert die Auswirkungen der Veränderungen in der Arbeitswelt für Führungskräfte und Mitarbeitende weit über die Wald- und Holzwirtschaft hinaus. Das Dilemma der Unternehmen: In der Welt 3.0 gab es Best Practices und waren Vergleiche gängig und möglich. In der Welt 4.0 ist diese Orientierung nur beschränkt möglich – wenn Unternehmen den Sprung von der einen in die andere Welt wagen, betreten sie in der Regel Neuland, und es ist lediglich der Vergleich mit sich selbst möglich. Die Herausforderungen im Übergang zu einer vernetzten industriellen Produktion sind das Überwinden der gewohnten Strukturen, der damit einhergehende Kontrollverlust in neu strukturierten Organisationen und das passende Timing. Um langfristig in der Welt 4.0 zu bestehen, sollten sich Unternehmen auf den Weg von einer starren in eine agile Organisation machen. Es ist von zentraler Bedeutung, dass hierbei der Mensch und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden. Nur so entsteht die Motivation, die für diese Transformation unabdingbar ist. Die Ansätze, um diesen Wandel zu bewältigen, müssen nicht radikal sein – entscheidend sind das gemeinsame Entwickeln der Veränderungsschritte (Co-Kreation) sowie das Zusammenspiel von organisatorischem und kulturellem Wandel.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"1 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-12-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3188/szf.2023.0006","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"Agricultural and Biological Sciences","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die letzten 250 Jahre sind geprägt von drei industriellen Revolutionen, die von der Mechanisierung der Industrie über die Elektrifizierung bis hin zu einer weitverbreiteten Automatisierung der Produktion geführt haben. Digitalisierung und Vernetzung von Dingen, Prozessen und Menschen sind die Grundlage der vierten industriellen Revolution. Sie wirkt tiefgreifend – nicht nur in Unternehmen, sondern auch in persönlichen Lebenswelten und gesellschaftlichen Veränderungen. Dieser Essay beschreibt die Auswirkungen der technologischen Entwicklungen auf Unternehmen und diskutiert die Auswirkungen der Veränderungen in der Arbeitswelt für Führungskräfte und Mitarbeitende weit über die Wald- und Holzwirtschaft hinaus. Das Dilemma der Unternehmen: In der Welt 3.0 gab es Best Practices und waren Vergleiche gängig und möglich. In der Welt 4.0 ist diese Orientierung nur beschränkt möglich – wenn Unternehmen den Sprung von der einen in die andere Welt wagen, betreten sie in der Regel Neuland, und es ist lediglich der Vergleich mit sich selbst möglich. Die Herausforderungen im Übergang zu einer vernetzten industriellen Produktion sind das Überwinden der gewohnten Strukturen, der damit einhergehende Kontrollverlust in neu strukturierten Organisationen und das passende Timing. Um langfristig in der Welt 4.0 zu bestehen, sollten sich Unternehmen auf den Weg von einer starren in eine agile Organisation machen. Es ist von zentraler Bedeutung, dass hierbei der Mensch und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden. Nur so entsteht die Motivation, die für diese Transformation unabdingbar ist. Die Ansätze, um diesen Wandel zu bewältigen, müssen nicht radikal sein – entscheidend sind das gemeinsame Entwickeln der Veränderungsschritte (Co-Kreation) sowie das Zusammenspiel von organisatorischem und kulturellem Wandel.