{"title":"Spätbronzezeitliche Kammhelme an transalpinen Fernhandelsrouten","authors":"A. Lippert, M. Mehofer","doi":"10.11588/AK.2010.1.34539","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Vor Kurzem wurde am Nordfus der Hohen Tauern das Fragment eines bronzenen verzierten Kammhelms gefunden. Es lag in der Uferboschung des Anlaufbachs im Bereich der unteren Passstrecke uber den Korntauern. Schon 1838 wurde am Pass Lueg (Golling), am nordlichen Alpenrand Salzburgs, zusammen mit einem Lappenbeil, Bergbaugeraten und Kupfergusskuchen, ein gut erhaltener Kammhelm mit Wangenklappen derselben Form und Verzierung gefunden. Die Halfte eines absichtlich zerstorten weiteren Kammhelms vom selben Typ gelangte im Jahr 2002 in einem umfang - reichen Bronzedepot in Moosbruckschrofen am Pillersattel (Flies bei Landeck, Nordtirol) zum Vorschein. Die in einem interdisziplinaren Forschungsprojekt untersuchten Helme stellen kultische Opferdepots an bedeutenden alpinen Ubergangen dar und werfen so auch ein Licht auf die spatbronzezeitlichen Handelsbeziehungen. Metallurgische Untersuchungen an den bronzenen Helmen zeigen, dass die benutzten Kupfersorten aus Kupferkiesen im Nahbereich des Mitterbergs bei Bischofshofen stammen. Herstellungstechnische Beobachtungen weisen auf Werkstatten, die in engem Kontakt zueinander standen. Die Helmfunde konnen daruber hinaus wahrscheinlich mit wagenfahrenden Potentaten im nordlichen Alpenvorland in Verbindung gebracht werden, die die Kupfergewinnung und den Kupferhandel kontrollierten.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"8 1","pages":"49-65"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2010-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Archaologisches Korrespondenzblatt","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.11588/AK.2010.1.34539","RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q2","JCRName":"Arts and Humanities","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Vor Kurzem wurde am Nordfus der Hohen Tauern das Fragment eines bronzenen verzierten Kammhelms gefunden. Es lag in der Uferboschung des Anlaufbachs im Bereich der unteren Passstrecke uber den Korntauern. Schon 1838 wurde am Pass Lueg (Golling), am nordlichen Alpenrand Salzburgs, zusammen mit einem Lappenbeil, Bergbaugeraten und Kupfergusskuchen, ein gut erhaltener Kammhelm mit Wangenklappen derselben Form und Verzierung gefunden. Die Halfte eines absichtlich zerstorten weiteren Kammhelms vom selben Typ gelangte im Jahr 2002 in einem umfang - reichen Bronzedepot in Moosbruckschrofen am Pillersattel (Flies bei Landeck, Nordtirol) zum Vorschein. Die in einem interdisziplinaren Forschungsprojekt untersuchten Helme stellen kultische Opferdepots an bedeutenden alpinen Ubergangen dar und werfen so auch ein Licht auf die spatbronzezeitlichen Handelsbeziehungen. Metallurgische Untersuchungen an den bronzenen Helmen zeigen, dass die benutzten Kupfersorten aus Kupferkiesen im Nahbereich des Mitterbergs bei Bischofshofen stammen. Herstellungstechnische Beobachtungen weisen auf Werkstatten, die in engem Kontakt zueinander standen. Die Helmfunde konnen daruber hinaus wahrscheinlich mit wagenfahrenden Potentaten im nordlichen Alpenvorland in Verbindung gebracht werden, die die Kupfergewinnung und den Kupferhandel kontrollierten.
期刊介绍:
The Archäologisches Korrespondenzblatt is a quarterly journal quickly informing the scientific community in short articles about new results in archaelogical research in Germany and other countries. The Archäologisches Korrespondenzblatt has a profile as a topical scientific journal on issues of Prehistoric, Roman and Medieval archaeology and related sciences in Europe. Beside topical debates the journal provides a place for the publication of new finds and short analysis of general interest. The articles are up to 20 pages in print; contributions in foreign languages are accepted.