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Abstract
in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München müsse jedoch sorgfältig und tragfähig für die heutige Situation begründet werden. Es zeigt sich, dass Röm 9–11 für jüdisch-christliche Beziehungen und ein christliches Selbstverständnis ohne Antijudaismus von entscheidender Bedeutung ist, nicht aber unkritisch als Grundlage für das Verhältnis von Christentum und Judentum dienen kann. Diejenigen der hier vorgestellten Arbeiten, die sich mit Röm 9–11 insgesamt auseinandersetzen, zeigen bei aller Verschiedenheit Übereinstimmung bezüglich der Rolle der nichtjüdischen Christusnachfolgenden/Kirche, wenn es um das Heil ganz Israels geht. Hier wird deutlich herausgearbeitet, dass es für Paulus eine solche Rolle nicht gibt. Das Heilshandeln liegt allein in Gottes Hand. In der Einschätzung, wie Gottes Handeln für Israel aussehen wird, zeigen sich Unterschiede, die sich z.T., aber nicht ausschließlich, aus der Interpretation des Retters vom Zion ergeben. Israels Rettung geschieht allein durch Gott; ein kirchlicher Anspruch der Judenmission kann sich nicht auf Paulus berufen. Diese von den vorgestellten Beiträgen geteilte Einsicht richtet sich gegen eine jahrhundertelange Auslegungstradition, ist aber begründet in sorgfältiger Exegese und nicht weniger in kritischer und selbstkritischer Reflexion der hermeneutischen Voraussetzungen, in deren Rahmen jegliche Textarbeit geschieht.