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Abstract
Seit einigen Jahren haben die aus den USA in den hiesigen Medien immer weitere Verbreitung findenden Prinzipien (wenn es denn solche sind!) der Political Correctness fast vollstandig die sozialen Medien erreicht und greifen seit einiger Zeit auch in der Wissenschaft um sich. Laut Duden ist darunter «die von einer bestimmten Offentlichkeit als richtig angesehene Gesinnung» zu verstehen. Selbsternannte Huter (nach der Political Correctness richtig: und Huterinnen) wachen uber ihre favorisierte, vorgeblich richtige Gesinnung und die dabei verwendete Sprache.So gut wie alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens seien, so die von dem Verfasser hier vielfach belegte, jedoch sicherlich auch Widerspruch hervorrufende Meinung, inzwischen innerhalb weniger Jahre unter die Herrschaft einer «Denk- und Sprachpolizei» geraten, wie von Munch solche Wachter nennt. Die sei gefahrlich, denn die Sprache schafft und pragt Bewusstsein aus und wird irgendwann zur Selbstverstandlichkeit, auch wenn ein Grossteil der Lesenden bzw. anderer medialer Konsumenten dies nicht versteht oder gar ablehnt. Allein die «Medien-Leute» bestimmen den Sprachgebrauch und so werden die Political-Correctness-Huter zur Selbstverstandlichkeit, die auf Ausgrenzung basiert. Mit so einem oder mit ahnlichem Verve vorgetragenen Eingriff in die Publikationspraxis mit den entsprechenden Folgen fur die «Gemassregelten» hatten bislang nur die in autokratischen Regimen sozialisierten Vertreter der Medienbranche und der Wissenschaft Bekanntschaft gemacht.