C. Bartz, M. Kadyrow, P. Bertolami, W. Rath, B. Huppertz
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Abstract
Im Verlauf einer normalen Schwangerschaft kommt es zu einer Gefasdilatation feto-plazentarer Gefase, die damit den steigenden Anspruchen des Trophoblasten entgegenkommen. Der raumliche Abstand zwischen Gefaslumen und Trophoblast wird verringert. In Schwangerschaften von Typ-I-Diabetikerinnen konnte eine verstarkte Angiogenese in diesem Stromgebiet gezeigt werden. Wir untersuchten hier, inwieweit die diabetische Stoffwechsellage der Mutter in Gruppen unterschiedlicher Diabetessituationen den relativen Anteil der Gefas an Schnitten von Plazentazotten verandert und Einfluss auf die Gefasproliferation nimmt. Methode: Paraffinschnitte von Zottengewebe folgender Patientinnengruppen wurden untersucht: Kontrollen; diatetisch eingestellter Gestationsdiabetes (GDM), insulinbehandelter GDM, Typ-I-Diabetes mellitus (DM) und Typ-I-DM mit weiteren klinischen Komplikationen. Die Schnitte wurden immunhistochemisch mit Anti-CD34 (QBend 10) gefarbt. Die Gefasanschnitte wurden gezahlt, und die Flachenanteile der Gefasanschnitte wurden an zufallig ausgewahlten Schnittbildern in Beziehung zur Gesamtzottenflache gesetzt. Ergebnisse: In den Plazentazotten der Kontrollen war der Gefasflachenanteil signifikant hoher im Vergleich zu allen diabetischen Stoffwechselsituationen. Insulinbehandelte GDM zeigten den geringsten Gefasflachenanteil. Auf der anderen Seite wiesen die GDM die gleiche Anzahl an Gefasanschnitten wie die Kontrollen auf, wahrend Typ-I-DM tendenziell hohere Gefaszahlen pro Zotte hatten. Schlussfolgerung: Obwohl es zu einer verstarkten Gefasproliferation der plazentaren Strombahnen kommt, die zu einer hoheren Gefasdichte pro Zotte fuhrt, ist der Gefasflachenanteil dieser Gefase dramatisch verringert. Es scheint so, als ware die Elongation dieser Gefase verbunden mit einer verminderten Gefasdilatation. Moglicherweise erklaren diese vaskularen Veranderungen die unterschiedlichen klinischen fetalen Auswirkungen verschiedener diabetischer Stoffwechsellagen.