{"title":"Beiträge zur floralen Morphogenese und Histogenese der Saxifragaceae","authors":"Dr. Klaus Von Klopfer","doi":"10.1016/S0367-1801(17)30193-X","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<div><p>Die Blütenentwicklung bei Saxifragaceen wurde am Beispiel von <em>Tellima grandiflora</em> untersucht. Die Blüten sind pentazyklisch und mit Ausnahme des zweikarpelligen Gynaeceums pentamer.</p><p>Die Anlage der Blütenorgane erfolgt in akropetaler Reihenfolge. In zeitlicher Hinsicht lassen sich dabei drei Phasen unterscheiden: 1. Sepalen, 2. Petalen und Stamina, 3. Karpelle.</p><p>Der anfangs konvexe Blütenscheitel flacht sich ab und wird frühzeitig zu einer schüsselförmigen Scheitelgrube. Der untere Teil des Blütenbechers ist receptakularer Herkunft.</p><p>Die Sepalen entstehen quincuncial, die Glieder aller übrigen Kreise simultan. Bis auf die episepalen Stamina werden aile Primordien durch Periklinalisierung von L<sub>2</sub>-Zellen angelegt. An der Histogenese der Petalen sind nur L<sub>l</sub> und L<sub>2</sub> beteiligt. Zu allen übrigen Organen trägt auch die L<sub>3</sub> in wechselndem Umfang bei.</p><p>Das Gynaeceum ist halbunterständig und parakarp. Seine Organogenese wird beschrieben. In frühen Stadien kann die Entwicklung eines freien Septums nachgewiesen werden, das aus den kongenital verwachsenen Querzonen der beiden peltaten Karpelle besteht. Die Anlage des Gynaeceums zeigt damit eine vertikale Gliederung in synascidiate, symplikate und apokarpe Zone.</p><p>Die Diskussion setzt sich mit Fragen der Histogenese, der Entstehung der Obdiplostemonie (E<span>ckert</span>, G<span>elius</span>) und dem Bau des Gynaeceums (M<span>orf</span>) auseinander.</p></div>","PeriodicalId":100536,"journal":{"name":"Flora oder Allgemeine botanische Zeitung. Abt. B, Morphologie und Geobotanik","volume":"158 1","pages":"Pages 1-21"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1968-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1016/S0367-1801(17)30193-X","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Flora oder Allgemeine botanische Zeitung. Abt. B, Morphologie und Geobotanik","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S036718011730193X","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die Blütenentwicklung bei Saxifragaceen wurde am Beispiel von Tellima grandiflora untersucht. Die Blüten sind pentazyklisch und mit Ausnahme des zweikarpelligen Gynaeceums pentamer.
Die Anlage der Blütenorgane erfolgt in akropetaler Reihenfolge. In zeitlicher Hinsicht lassen sich dabei drei Phasen unterscheiden: 1. Sepalen, 2. Petalen und Stamina, 3. Karpelle.
Der anfangs konvexe Blütenscheitel flacht sich ab und wird frühzeitig zu einer schüsselförmigen Scheitelgrube. Der untere Teil des Blütenbechers ist receptakularer Herkunft.
Die Sepalen entstehen quincuncial, die Glieder aller übrigen Kreise simultan. Bis auf die episepalen Stamina werden aile Primordien durch Periklinalisierung von L2-Zellen angelegt. An der Histogenese der Petalen sind nur Ll und L2 beteiligt. Zu allen übrigen Organen trägt auch die L3 in wechselndem Umfang bei.
Das Gynaeceum ist halbunterständig und parakarp. Seine Organogenese wird beschrieben. In frühen Stadien kann die Entwicklung eines freien Septums nachgewiesen werden, das aus den kongenital verwachsenen Querzonen der beiden peltaten Karpelle besteht. Die Anlage des Gynaeceums zeigt damit eine vertikale Gliederung in synascidiate, symplikate und apokarpe Zone.
Die Diskussion setzt sich mit Fragen der Histogenese, der Entstehung der Obdiplostemonie (Eckert, Gelius) und dem Bau des Gynaeceums (Morf) auseinander.