{"title":"Interdisziplinäre Praxis im Urban Design: Bitte nicht zwischen, sondern jeder auf seinem Stuhl Platznehmen – oder: Die (ewige) Angst vor dem Fremden","authors":"C. Herrmann","doi":"10.5771/9783529092770-81","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Parapolis, als eine Stadt, die der modernen nutzungsgetrennten, der aufgeräumten und klar begrenzten Stadt mit Parks zur Erholung, Wohnhäusern zum Schlafen und Bürogebäu-den zum Arbeiten, alles verbunden durch Straßen für Autos, entgegensteht, ist ein Ort der Gleichzeitigkeit, der Vielheit und der komplexen uneindeutigen Verschränkungen. Ihre Parks sind Spielplätze, Fitnesscenter, Arbeitsstätten, Küchen und so fort, in der eigenen Wohnung wird wie an mehreren Orten des Globus gleichzeitig geschlafen, gearbeitet, geliebt und gegessen und ehemalige Industriebauten beherbergen nebeneinander hippe Wohnlofts, Künstler-Ateliers, Büros für Internethandel und lokal eingesessene Kleinbetriebe. Die Idee einer nutzungsgetrennten und aufgeräumten Stadt, bei der jeder Fläche eine klare eindeutige Nutzung zugewiesen ist, scheint weitestgehend überholt. Selbst in den Flächennutzungsplänen, die die baurechtliche Vorlage für die Nutzung der städtischen Flächen liefern, wird aktuell über eine weitere (längst überfällige) Kategorie verhandelt, das »urbane Gebiet«: Flächen, bei denen eben keine eindeutige Zuweisung, wie bei »reinen Wohngebieten«, mehr möglich ist, sondern Flächen, die gezielt","PeriodicalId":81777,"journal":{"name":"Kultur & Technik : Zeitschrift des Deutschen Museums Munchen","volume":"1 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Kultur & Technik : Zeitschrift des Deutschen Museums Munchen","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/9783529092770-81","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die Parapolis, als eine Stadt, die der modernen nutzungsgetrennten, der aufgeräumten und klar begrenzten Stadt mit Parks zur Erholung, Wohnhäusern zum Schlafen und Bürogebäu-den zum Arbeiten, alles verbunden durch Straßen für Autos, entgegensteht, ist ein Ort der Gleichzeitigkeit, der Vielheit und der komplexen uneindeutigen Verschränkungen. Ihre Parks sind Spielplätze, Fitnesscenter, Arbeitsstätten, Küchen und so fort, in der eigenen Wohnung wird wie an mehreren Orten des Globus gleichzeitig geschlafen, gearbeitet, geliebt und gegessen und ehemalige Industriebauten beherbergen nebeneinander hippe Wohnlofts, Künstler-Ateliers, Büros für Internethandel und lokal eingesessene Kleinbetriebe. Die Idee einer nutzungsgetrennten und aufgeräumten Stadt, bei der jeder Fläche eine klare eindeutige Nutzung zugewiesen ist, scheint weitestgehend überholt. Selbst in den Flächennutzungsplänen, die die baurechtliche Vorlage für die Nutzung der städtischen Flächen liefern, wird aktuell über eine weitere (längst überfällige) Kategorie verhandelt, das »urbane Gebiet«: Flächen, bei denen eben keine eindeutige Zuweisung, wie bei »reinen Wohngebieten«, mehr möglich ist, sondern Flächen, die gezielt