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Abstract
Zusammenfassung Im Mittelpunkt dieses Artikels steht eine populationsgenetische Stichprobe im sudafrikanischen Simon’s Town, die im Rahmen des globalen Genographic Project erhoben wurde. Simon’s Town war wahrend der Apartheid besonders stark von Zwangsumsiedlungen der nicht-weisen Bevolkerung betroffen. Nach 1994 fanden sich einige der ehemaligen BewohnerInnen zum Project Phoenix zusammen, um an das Leben im Ort und die Gewalterfahrung der Vertreibungen zu erinnern. Der genetische Abstammungstest, der in Zusammenarbeit mit dem lokalen Museum organisiert wurde, schloss rhetorisch an das Narrativ von Herkunft, Zugehorigkeit und Diversitat an, das auch pragend fur die Erinnerungspolitik des Phonix-Projekts war. Daruber hinaus reprasentierten die VeranstalterInnen die Studie (und deren Ergebnisse) als Illustration einer „post-racial society“, im Sinne des Slogans der Einheit in der Vielfalt. In meinem Beitrag zeichne ich die zugrundeliegende Identifikationspraktik nach und zeige auf, wie hier die Klassifikati...