{"title":"Feldforschung als Begegnung – Zur pragmatischen Dimension ethnographischer Daten","authors":"Thomas Stodulka","doi":"10.3790/SOC.64.2.179","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In diesem Beitrag erlautere ich am konkreten Beispiel meiner Langzeitforschung mit ‚Strasenjugendlichen‘ in Yogyakarta, Indonesien, den epistemischen Wert von Emotionen, wie sie in der Begegnung zwischen Forschern und Erforschten entstehen und verhandelt werden. Auf der Basis einer Fallstudie von Begegnungen mit dem Protagonisten meiner ethnographischen Forschung argumentiere ich, dass eine systematische und empirisch-gestutzte Selbstreflexivitat, welche die Emotionen des Forschers in der wissenschaftlichen Analyse in Rechnung stellt, zu einem erfahrungsbasierten Verstandnis und Verstehen unserer Informanten fuhren kann. Zudem kann eine Ethnographie, die sich als relationale und interaktive Forschungspraxis versteht, die Beschreibung ‚Anderer‘ nachvollziehbar und ethisch angemessen gestalten. Ich orientiere mich in meinem Versuch eine ‚pragmatische Epistemologie‘ zu formulieren an den theoretischen Ansatzen der Ethnopsychoanalyse und der Kulturphanomenologie, verfolge methodisch jedoch einen sozialwissenschaftlichen Empirismus anstelle des philosophisch-analytischen Gedankenexperiments. Schlagworter: Emotion, Epistemologie, Ethnographie, ‚Strasenkinder‘ – Indonesien","PeriodicalId":42778,"journal":{"name":"Sociologus","volume":"64 1","pages":"179-206"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2014-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"11","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Sociologus","FirstCategoryId":"90","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3790/SOC.64.2.179","RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"Social Sciences","Score":null,"Total":0}
引用次数: 11
Abstract
In diesem Beitrag erlautere ich am konkreten Beispiel meiner Langzeitforschung mit ‚Strasenjugendlichen‘ in Yogyakarta, Indonesien, den epistemischen Wert von Emotionen, wie sie in der Begegnung zwischen Forschern und Erforschten entstehen und verhandelt werden. Auf der Basis einer Fallstudie von Begegnungen mit dem Protagonisten meiner ethnographischen Forschung argumentiere ich, dass eine systematische und empirisch-gestutzte Selbstreflexivitat, welche die Emotionen des Forschers in der wissenschaftlichen Analyse in Rechnung stellt, zu einem erfahrungsbasierten Verstandnis und Verstehen unserer Informanten fuhren kann. Zudem kann eine Ethnographie, die sich als relationale und interaktive Forschungspraxis versteht, die Beschreibung ‚Anderer‘ nachvollziehbar und ethisch angemessen gestalten. Ich orientiere mich in meinem Versuch eine ‚pragmatische Epistemologie‘ zu formulieren an den theoretischen Ansatzen der Ethnopsychoanalyse und der Kulturphanomenologie, verfolge methodisch jedoch einen sozialwissenschaftlichen Empirismus anstelle des philosophisch-analytischen Gedankenexperiments. Schlagworter: Emotion, Epistemologie, Ethnographie, ‚Strasenkinder‘ – Indonesien