{"title":"Un écho de la sculpture du XVe siècle à la cathédrale de Tours : les moulages des voussures disparues","authors":"Jean-Marie Guillouët","doi":"10.3406/bulmo.2016.12894","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Portale der Kathedrale Saint-Gatien von Tours wurden ab den 1430er Jahren als Abschluss des im Rayonnantstil erbauten Langhauses errichtet und gelten allgemein als stark verandert aufgrund des Vandalismus der Revolutionare und des Eifers der Restauratoren des 19. Jahrhunderts, sodass es heute nicht mehr moglich ware, ihre ursprungliche Anlage ikonographisch und stilistisch zu rekonstruieren. Die systematische Durchforstung der Dokumentation der ab 1842 tief eingreifenden Restaurierungskampagnen wie zum Beispiel die Analysen der epigraphischen Reste auf den Portalbogen ermoglichen jedoch mit einiger Sicherheit ihr genaues ikonographisches Programm zu rekonstruieren, das dem hohen Anspruch des Baues entsprach. Vor allem sind aber elf bisher im Depot der „ chambre des metaux“ unbeachtet gebliebene Gipsfiguren, die sich als hochst interessant erwiesen haben. Nahere Untersuchungen haben namlich gezeigt, dass es sich dabei um von Gustave Guerin angefertigte Gipsabgusse der originalen Portalfiguren handelt, bevor diese ausgetauscht wurden. Obwohl der Skulpturenschmuck der Portalbogen von Saint Gatien sich uber eine Kopie gefiltert offenbart, entgeht er doch der Vergessenheit und muss mit der gleichzeitigen Baustelle in Nantes in Verbindung gebracht werden. Beide Bauwerke bilden im 15. Jahrhundert zwei herausragende Zentren jenes koharenten Kunst-und Kulturraums, der in der Konigsdomane und dessen Umland entstanden war, und der dazu berufen war, das Herzstuck der als spezifisch franzosisch angesehenen Kunst der ersten Jahrzehnte des folgenden Jahrhunderts zu werden.","PeriodicalId":42513,"journal":{"name":"BULLETIN MONUMENTAL","volume":"174 1","pages":"467-488"},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2016-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"BULLETIN MONUMENTAL","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3406/bulmo.2016.12894","RegionNum":3,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"ARCHAEOLOGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die Portale der Kathedrale Saint-Gatien von Tours wurden ab den 1430er Jahren als Abschluss des im Rayonnantstil erbauten Langhauses errichtet und gelten allgemein als stark verandert aufgrund des Vandalismus der Revolutionare und des Eifers der Restauratoren des 19. Jahrhunderts, sodass es heute nicht mehr moglich ware, ihre ursprungliche Anlage ikonographisch und stilistisch zu rekonstruieren. Die systematische Durchforstung der Dokumentation der ab 1842 tief eingreifenden Restaurierungskampagnen wie zum Beispiel die Analysen der epigraphischen Reste auf den Portalbogen ermoglichen jedoch mit einiger Sicherheit ihr genaues ikonographisches Programm zu rekonstruieren, das dem hohen Anspruch des Baues entsprach. Vor allem sind aber elf bisher im Depot der „ chambre des metaux“ unbeachtet gebliebene Gipsfiguren, die sich als hochst interessant erwiesen haben. Nahere Untersuchungen haben namlich gezeigt, dass es sich dabei um von Gustave Guerin angefertigte Gipsabgusse der originalen Portalfiguren handelt, bevor diese ausgetauscht wurden. Obwohl der Skulpturenschmuck der Portalbogen von Saint Gatien sich uber eine Kopie gefiltert offenbart, entgeht er doch der Vergessenheit und muss mit der gleichzeitigen Baustelle in Nantes in Verbindung gebracht werden. Beide Bauwerke bilden im 15. Jahrhundert zwei herausragende Zentren jenes koharenten Kunst-und Kulturraums, der in der Konigsdomane und dessen Umland entstanden war, und der dazu berufen war, das Herzstuck der als spezifisch franzosisch angesehenen Kunst der ersten Jahrzehnte des folgenden Jahrhunderts zu werden.