Treibhausgasemissionen ökologischer und konventioneller Milchviehbetriebe - Berechnung ausgewählter Teilbereiche mit den Modellen REPRO und GAS-EM unter besonderer Berücksichtigung der Fütterungsmodellierung
D. Schaub, Claus Rösemann, H. Frank, H. Paulsen, B. Blank, K. Hülsbergen, G. Rahmann
{"title":"Treibhausgasemissionen ökologischer und konventioneller Milchviehbetriebe - Berechnung ausgewählter Teilbereiche mit den Modellen REPRO und GAS-EM unter besonderer Berücksichtigung der Fütterungsmodellierung","authors":"D. Schaub, Claus Rösemann, H. Frank, H. Paulsen, B. Blank, K. Hülsbergen, G. Rahmann","doi":"10.3220/REP_8_2013","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Treibhausgas(THG)-Emissionen aus der Verdauung, aus Wirtschaftsdungern und beim Weidegang von Milchvieh wurden mit den Modellen GAS-EM und REPRO fur sechs Betriebe fur zwei Jahre berechnet. Ziel war, die Eignung des fur die nationale Klimaberichterstattung entwickelten Modells GAS-EM fur einzelbetriebliche Berechnungen zu prufen und die Ergebnisse beider Modelle gegenuberzustellen. Die mit GAS-EM berechneten THG-Emissionen liegen zwischen 3779 und 5060 kg CO2 eq Tier-1 a-1. Bezogen auf die Milchmenge sind dies THG-Emissionen zwischen 0,54 und 0,96 kg CO2 eq kg ECM-1. Die unterschiedlichen Annahmen von REPRO und GAS-EM zur Futterung fuhren z.T. zu deutlichen Abweichungen zwischen beiden Modellen in den Futtermengen (bis zu 5 kg TS Tier-1 d-1) und im Kraftfutteranteil (bis zu 16 Prozentpunkten). Durch die Algorithmen von GAS-EM ergeben sich zudem z.T. grose Differenzen zwischen erhobenen und kalkulierten Kraftfutteranteilen. Fur einzelbetriebliche Berechnungen ware es gut, alle auf Betriebsebene vorhandenen Daten in GAS-EM nutzen zu konnen. Die in GAS-EM berechneten verdauungsbedingten Methanemissionen liegen meist hoher (bis 16 %) als die REPRO-Werte. Die Ergebnisse beider Modelle zu den Emissionen aus dem Wirtschaftsdungermanagement stimmen bei einem Drittel der untersuchten Betriebsjahre gut uberein, in den ubrigen Fallen kommt es zu mehr oder weniger grosen (bis zu 83 %) Unterschieden. Fur eine wirklichkeitsnahe Abbildung der einzelbetrieblichen THG-Emissionen aus der Milchviehhaltung ist eine moglichst gute Abbildung der tatsachlichen Futterstrome und qualitaten wesentlich, was sowohl eine detaillierte Primardatenerfassung als auch verbesserte Modellansatze umfasst. Zudem ware eine Ableitung von Berechnungsansatzen mit geringeren Unsicherheiten wunschenswert.","PeriodicalId":49922,"journal":{"name":"Landbauforschung","volume":"1 1","pages":"229-258"},"PeriodicalIF":0.7000,"publicationDate":"2013-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Landbauforschung","FirstCategoryId":"97","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3220/REP_8_2013","RegionNum":4,"RegionCategory":"农林科学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"AGRICULTURE, MULTIDISCIPLINARY","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Die Treibhausgas(THG)-Emissionen aus der Verdauung, aus Wirtschaftsdungern und beim Weidegang von Milchvieh wurden mit den Modellen GAS-EM und REPRO fur sechs Betriebe fur zwei Jahre berechnet. Ziel war, die Eignung des fur die nationale Klimaberichterstattung entwickelten Modells GAS-EM fur einzelbetriebliche Berechnungen zu prufen und die Ergebnisse beider Modelle gegenuberzustellen. Die mit GAS-EM berechneten THG-Emissionen liegen zwischen 3779 und 5060 kg CO2 eq Tier-1 a-1. Bezogen auf die Milchmenge sind dies THG-Emissionen zwischen 0,54 und 0,96 kg CO2 eq kg ECM-1. Die unterschiedlichen Annahmen von REPRO und GAS-EM zur Futterung fuhren z.T. zu deutlichen Abweichungen zwischen beiden Modellen in den Futtermengen (bis zu 5 kg TS Tier-1 d-1) und im Kraftfutteranteil (bis zu 16 Prozentpunkten). Durch die Algorithmen von GAS-EM ergeben sich zudem z.T. grose Differenzen zwischen erhobenen und kalkulierten Kraftfutteranteilen. Fur einzelbetriebliche Berechnungen ware es gut, alle auf Betriebsebene vorhandenen Daten in GAS-EM nutzen zu konnen. Die in GAS-EM berechneten verdauungsbedingten Methanemissionen liegen meist hoher (bis 16 %) als die REPRO-Werte. Die Ergebnisse beider Modelle zu den Emissionen aus dem Wirtschaftsdungermanagement stimmen bei einem Drittel der untersuchten Betriebsjahre gut uberein, in den ubrigen Fallen kommt es zu mehr oder weniger grosen (bis zu 83 %) Unterschieden. Fur eine wirklichkeitsnahe Abbildung der einzelbetrieblichen THG-Emissionen aus der Milchviehhaltung ist eine moglichst gute Abbildung der tatsachlichen Futterstrome und qualitaten wesentlich, was sowohl eine detaillierte Primardatenerfassung als auch verbesserte Modellansatze umfasst. Zudem ware eine Ableitung von Berechnungsansatzen mit geringeren Unsicherheiten wunschenswert.
期刊介绍:
Die Landbauforschung Völkenrode – FAL Agricultural Research ist seit 1950 das wissenschaftliche Publikationsorgang der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft. Sie wird von der FAL selbst herausgegeben, erscheint vierteljährlich und enthält sowohl deutsch- als auch englischsprachige Artikel.
In der Landbauforschung Völkenrode – FAL Agricultural Research werden Forschungsergebnisse der FAL veröffentlicht. Sie ist eine multidisziplinär ausgerichtete Zeitschrift, die die verschiedenen Facetten der Agrarforschung einschließt und besonderes Augenmerk auf deren interdisziplinäre Verknüpfung legt.