Ein Sozialdemokrat im Auswärtigen Amt

IF 0.1 3区 历史学 Q3 HISTORY
L. Lehmann, Jörn Retterath, C. Franzen, Magnus Brechtken, J. Hürter, H. Wentker, A. Wirsching
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Abstract

Im Oktober 2019 wandte sich das Auswärtige Amt mit der Bitte an das Institut für Zeitgeschichte München–Berlin (IfZ), ein Kurzgutachten über Hermann Müller zu erstellen, den ersten Sozialdemokraten, der im Juni 1919 im Koalitionskabinett von Gustav Bauer zum Außenminister berufen wurde und der zweimal – 1920 und 1928 bis 1930 – selbst als Reichskanzler fungierte. Diese Bitte stand im Zusammenhang mit dem 150. Jubiläum des Auswärtigen Amts, dessen Gründungserlass vom 8. Januar 1870 datiert. Im Vorfeld dieses Jubiläums ging es unter anderem darum, Persönlichkeiten nachzuspüren, die nicht mehr – wie etwaOtto von Bismarck oder Gustav Stresemann – im Rampenlicht der öffentlichen Erinnerung stehen, deren Einfluss auf das Auswärtige Amt als Institution sowie auf die deutsche Außenpolitik aber nachhaltig gewesen ist. Zu diesen Persönlichkeiten gehört Hermann Müller, der zudem für die demokratische Tradition deutscher Außenpolitik in der Zwischenkriegszeit steht. Das Auswärtige Amt war vor allem an zwei Fragen interessiert: Zum einen sollte herausgearbeitet werden, welchen Einfluss Hermann Müller auf die Reorganisation des diplomatischen Diensts in der Gründungsphase der Weimarer Republik hatte; schließlich fiel die Umsetzung der großen Organisationsreform, die mit dem Namen des Direktors der Personalabteilung des Auswärtigen Amts, Edmund Schüler, verbunden ist, auch in seine Amtszeit. Zum anderen galt es zu untersuchen, welche europapolitischen Überlegungen und Konzeptionen der sozialdemokratische Spitzenpolitiker im Schatten der Nachkriegsordnung des Versailler Vertrags verfolgte und wie er zum Multilateralismus stand – als Außenminister und Reichskanzler, aber auch als Vorsitzender der SPD-Reichstagsfraktion. Das Forschungsteam des IfZ, das für das am 10. Januar 2020 fristgerecht erstattete Gutachten verantwortlich zeichnet, setzte sich wie folgt zusammen: Lars Lehmann, Jörn Retterath, Christoph Johannes Franzen, Magnus Brechtken, Johannes Hürter, Hermann Wentker und Andreas Wirsching. Im Folgenden findet sich der vollständige Text des Gutachtens, der nicht nur ein wichtiges Aufgabenfeld des IfZ dokumentiert, sondern auch auf Desiderate der Forschung und Ansatzpunkte für neue Untersuchungen zur Geschichte der Weimarer Außenpolitik verweist. Die Publikation hat daher einen doppelten Wert. Abgesehen von Korrekturen und kleineren stilistischen Überarbeitungen blieb
外交部的社会民主党
2019年10月,国务院提出请求向学院Kurzgutachten注释的München-Berlin(关于赫尔曼米勒编写第一个社会民主党于1919年6月哈马斯的古斯塔夫·鲍尔被召唤为外交部长两次——1920年和1928年至1930年,自己当了总理.胸针而这项要求也与第150起案件有关外交部周年庆8月8日成立1870年一月三年前的周年纪念是对那些不再是大众记忆的瞩目人物的追踪,但后者作为一个机构对外交事务以及对德国外交政策的影响却是持久的。这些人物包括赫尔曼·穆勒,他还代表着两次大战期间德国外交政策的民主传统。外交部对两个问题特别感兴趣:第一,应该增加赫曼·米勒在魏玛共和国接着阶段的外交部门重组的影响;最后,与外部办公室人力资源部门主任埃德蒙德·学生(Edmund学生)之名相关联的大规模组织改革也将在他的任期中有所落实。到另一个调查的因素是哪些europapolitischen思考和阴影中社会民主党领导人建立的战后秩序主义多边条约Versailler追踪另站担任国务卿和总理,也有可能是主席SPD-Reichstagsfraktion .从"国际自由之家"得到的唯一研究。这份发表在2020年1月的特别报告是对拉尔斯·莱曼、救主强、克里斯托弗·约翰·弗兰西斯、格莱纳斯·贝尔切克、约翰·贺德尔、贺尔曼·温克尔和安德里亚斯·冯科尔等发表的。下面是这份咨询意见的全文本,它不仅记录了国际自由之家的一个重要任务,还指出了魏玛历史新研究的研究与切入点。你的作品有双重价值除此之外,还有修订以及修订的幅度小
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期刊介绍: Die seit 1953 erscheinenden Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte zählen zu den auflagenstärksten wissenschaftlichen Zeitschriften der Bundesrepublik. Hier stellen herausragende Wissenschaftler aus dem In- und Ausland ihre neuesten Forschungen zu zentralen Problemen der jüngeren und jüngsten Geschichte Deutschlands und Europas vor.
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