{"title":"Ein Geigenbauer im „Irrthum“. Leopold Widhalms Niederlassungsgesuch in Wien","authors":"S. Kirsch, K. Martius","doi":"10.15463/gfbm-mib-2013-73","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Name Leopold Widhalm steht wie kein anderer fur den Geigenbau der Freien Reichsstadt Nurnberg. Umso mehr erstaunt der Inhalt eines Dokumentes im Wiener Stadtarchiv, das belegt, dass Widhalm, der wegen seiner katholischen Religionszugehorigkeit seine Werkstatt vor den Stadttoren Nurnbergs betreiben musste, sich zweimal (1768 und 1770) um das Burger- und Meisterrecht der Stadt Wien bemuhte. Der aus Horn in Niederosterreich geburtige Widhalm beruft sich auf einen angeblichen Erlass, der osterreichischen Landeskindern das Recht auf Vergunstigungen bei einer Ruckkehr in ihr Heimatland ermoglichen sollte und fuhrt nachdrucklich auch konfessionelle Grunde an. Das an die Stadt Wien gerichtete Ansuchen wurde an die in Wien ansassigen Geigenbauer zur Beurteilung weitergereicht, die sich mit zahlreichen Begrundungen vehement fur eine Ablehnung aussprechen. Neben einer kommentierten Transkription versucht dieser Beitrag einen Einblick in die gesellschaftlichen Umstande um Widhalms Gesuch zu geben. Der Schriftwechsel belegt uberdies, dass Widhalm – wie zu vermuten war – sein Handwerk tatsachlich in Wien erlernt hat.","PeriodicalId":40894,"journal":{"name":"MUSIK IN BAYERN","volume":"1 1","pages":"53-70"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2013-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"MUSIK IN BAYERN","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.15463/gfbm-mib-2013-73","RegionNum":3,"RegionCategory":"艺术学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"MUSIC","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der Name Leopold Widhalm steht wie kein anderer fur den Geigenbau der Freien Reichsstadt Nurnberg. Umso mehr erstaunt der Inhalt eines Dokumentes im Wiener Stadtarchiv, das belegt, dass Widhalm, der wegen seiner katholischen Religionszugehorigkeit seine Werkstatt vor den Stadttoren Nurnbergs betreiben musste, sich zweimal (1768 und 1770) um das Burger- und Meisterrecht der Stadt Wien bemuhte. Der aus Horn in Niederosterreich geburtige Widhalm beruft sich auf einen angeblichen Erlass, der osterreichischen Landeskindern das Recht auf Vergunstigungen bei einer Ruckkehr in ihr Heimatland ermoglichen sollte und fuhrt nachdrucklich auch konfessionelle Grunde an. Das an die Stadt Wien gerichtete Ansuchen wurde an die in Wien ansassigen Geigenbauer zur Beurteilung weitergereicht, die sich mit zahlreichen Begrundungen vehement fur eine Ablehnung aussprechen. Neben einer kommentierten Transkription versucht dieser Beitrag einen Einblick in die gesellschaftlichen Umstande um Widhalms Gesuch zu geben. Der Schriftwechsel belegt uberdies, dass Widhalm – wie zu vermuten war – sein Handwerk tatsachlich in Wien erlernt hat.