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Abstract
Zusammenfassung Es ist bekannt, dass neben weil als unterordnender Subjunktion (weil-Vletzt) weil ebenso in nebenordnender Koordination (weil-V2) erscheinen kann. Dies geschieht aufgrund normativen Drucks zwar bloß im mündlichen Ausdruck – und wird deshalb im Schulunterricht als grammatischer Fehler gebrandmarkt. Die jüngste Forschung hat aber gezeigt, dass weil-V2 immer stärker vordringt. Die schulische Entscheidung beruht auf einem grundsätzlichen Irrtum: weil mit Nebensatzwortstellung drückt etwas ganz anderes aus als weil mit Hauptsatzwortstellung. Folglich muss dieser Variante ein neuer Schriftsprachenstatus zugewiesen werden. Es wird mithilfe von Distributionsproben dargestellt, wie weil-V2, allgmeiner Subjunktion-V2 erklärt werden kann. Zu den Beobachtungen zum Niederländischen omdat und want, die meine Schlüsse zum Deutschen mitbeeinflusst haben, danke ich Leonie Cornips (Meertens, Amsterdam), Ad Foolen (Nimwegen), Elly van Gelderen (Tempe, AZ), Camiel Hamans (Amsterdam), Tette Hofstra (Groningen), Jan Kuipers (Groningen), Gunther De Vogelaer (Münster) sowie Jan-Wouter Zwart (Groningen). Ganz besonders haben mich die Überlegungen Nicholas Catassos (Venedig und München) zu kritischen Neuüberlegungen zum Thema veranlasst. Elisabeth Leiss war wie sonst öfters ein begleitender Geist.
期刊介绍:
The foci of Glottotheory are: observations and descriptions of all aspects of language and text phenomena including the areas of psycholinguistics, sociolinguistics, dialectology, pragmatics, etc. on all levels of linguistic analysis, applications of methods, models or findings from quantitative linguistics concerning problems of natural language processing, language teaching, documentation and information retrieval, methodological problems of linguistic measurement, model construction, sampling and test theory, epistemological issues such as explanation of language and text phenomena, contributions to theory construction, systems theory, philosophy of science. The journal considers itself as platform for a dialogue between quantitative and qualitative linguistics.