{"title":"Wallenstein. Mensch – Mythos – Memoria. Hrsg. von Birgit Emich [u. a.], Berlin: Duncker & Humblot 2018, VII, 572 S. (= Historische Forschungen, 117), EUR 49,90 [ISBN 978‑3‑428‑15428‑9]","authors":"Max Plassmann","doi":"10.1515/MGZS-2019-0029","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Erfreulich schnell gelangten die Beiträge einer Tagung zum Druck, die sich 2017 in Nürnberg mit Albrecht von Wallenstein befasst hat. Dabei ging es nicht allein um seine Biografie und Persönlichkeit, sondern auch um Mythos und Memoria – um seine Wahrnehmung in Wissenschaft, Literatur, Musik, Film und populärer Kultur späterer Jahrhunderte. Diese Erweiterung der Perspektive erweist sich gerade bei Wallenstein als unverzichtbar, denn schon zu seinen Lebzeiten wurden ihm von Gegnern wie Unterstützern Eigenschaften und Absichten unterstellt, die nicht unbedingt etwas mit dem realen Menschen zu tun haben mussten, aber bis heute nachwirkende Topoi schufen (z. B. den von seiner angeblichen Besessenheit von der Astrologie, für die es keine belastbaren Quellen gibt). Diese wiederum prägten nicht nur die populäre Wahrnehmung, sondern auch die wissenschaftliche Diskussion – nicht zuletzt dadurch, dass sie schon die zeitgenössischen Quellen kontaminierten. Insbesondere durch die Brille Friedrich Schillers, der das Thema Wallenstein bekanntlich sowohl historiografisch als auch im Drama bearbeitete, wird mehr oder weniger bewusst in Deutschland und MGZ 78/1 (2019): 209–212 OLDENBOURG","PeriodicalId":40790,"journal":{"name":"MILITARGESCHICHTLICHE ZEITSCHRIFT","volume":"78 1","pages":"187 - 190"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2019-05-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/MGZS-2019-0029","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"MILITARGESCHICHTLICHE ZEITSCHRIFT","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/MGZS-2019-0029","RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"HISTORY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Erfreulich schnell gelangten die Beiträge einer Tagung zum Druck, die sich 2017 in Nürnberg mit Albrecht von Wallenstein befasst hat. Dabei ging es nicht allein um seine Biografie und Persönlichkeit, sondern auch um Mythos und Memoria – um seine Wahrnehmung in Wissenschaft, Literatur, Musik, Film und populärer Kultur späterer Jahrhunderte. Diese Erweiterung der Perspektive erweist sich gerade bei Wallenstein als unverzichtbar, denn schon zu seinen Lebzeiten wurden ihm von Gegnern wie Unterstützern Eigenschaften und Absichten unterstellt, die nicht unbedingt etwas mit dem realen Menschen zu tun haben mussten, aber bis heute nachwirkende Topoi schufen (z. B. den von seiner angeblichen Besessenheit von der Astrologie, für die es keine belastbaren Quellen gibt). Diese wiederum prägten nicht nur die populäre Wahrnehmung, sondern auch die wissenschaftliche Diskussion – nicht zuletzt dadurch, dass sie schon die zeitgenössischen Quellen kontaminierten. Insbesondere durch die Brille Friedrich Schillers, der das Thema Wallenstein bekanntlich sowohl historiografisch als auch im Drama bearbeitete, wird mehr oder weniger bewusst in Deutschland und MGZ 78/1 (2019): 209–212 OLDENBOURG