Steuerung der Schulentwicklung bei rückläufigen Schüler*innenzahlen als Erklärungsansatz für divergierende Entwicklungen des Privatschulwesens. Top-down vs. bottom-up am Beispiel von Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen nach der Wiedervereinigung
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Abstract
In Folge der Halbierung der Schüler*innenzahlen in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung haben die Kultusministerien der neuen Länder im Bereich der Schulentwicklungsplanung mit unterschiedlichen Steuerungsansätzen reagiert. Am Beispiel von Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen zeigt der vorliegende Beitrag auf, dass diese Steuerungsansätze eine zentrale Erklärung für den je nach Bundesland unterschiedlich stark ausgeprägten Anstieg von Schulen in freier Trägerschaft liefern. In Mecklenburg-Vorpommern, wo ein Top-down-Steuerungsansatz verfolgt wurde, führten restriktive Vorgaben bezüglich der Aufrechterhaltung von Schulstandorten zu einem starken Rückgang der öffentlichen Schulen bei gleichzeitig starkem Aufwuchs der Privatschulen. In Thüringen, wo sich die Landesebene aus der Schulentwicklungsplanung weitgehend heraushielt, wurden auf kommunaler Ebene seltener Schulschließungen beschlossen und zugleich auch weniger Privatschulen gegründet. Der Beitrag stützt sich auf die Dissertation der Autorin zum Rück- und Umbau von Schulstandorten bei Schüler*innenzahlenrückgang unter besonderer Berücksichtigung des Privatschulwesens.