Untersuchung von Aktivierungsmustern posturaler Muskulatur durch Fazilitation über die Hände „Hands Induced Posture“ (HIP) mittels OEMG- Teil 2: Erarbeitung von Bewegungsmustern
{"title":"Untersuchung von Aktivierungsmustern posturaler Muskulatur durch Fazilitation über die Hände „Hands Induced Posture“ (HIP) mittels OEMG- Teil 2: Erarbeitung von Bewegungsmustern","authors":"S. Best, C. Anders, N. Best","doi":"10.1055/a-1671-9561","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Die sensomotorische Fazilitation über die Hände ist eine Methode, die mutmaßlich die Rumpfmuskulatur aktiviert und somit eine Alternative zur Kurzfußtechnik nach Janda darstellen soll. Nach Reliabilitätsuntersuchungen zur Messmethode soll hier der Nachweis einer Erhöhung der Muskelaktivität mittels Oberflächen-EMG (OEMG) erbracht werden. Methoden Mittels OEMG wurden bei 44 jungen gesunden Probanden das Aktivierungsverhalten von 15 Muskelpaaren während der Fazilitation im Vergleich zur Ausgangsstellung geprüft. Ergebnisse Die Fazilitation über die Hände führte zu einer Aktivierung der Rumpfmuskulatur, die weitgehend symmetrisch erfolgte und für die überwiegend eine klinische Relevanz nachweisbar war (Effektstärken>0,8). Seitensymmetrische Unterschiede im Rahmen der Händigkeit zeigten ein höheres rechtsseitiges Aktivitätsniveau. Die weiblichen Studienteilnehmer reagierten im Detail anders als die männlichen Teilnehmer. Diskussion Zur Vermeidung einer verstärkten asymmetrischen sensomotorischen Fazilitation auf Grund der Händigkeit ist eine therapeutische Kontrolle, zumindest zu Beginn der Behandlung, sinnvoll. Die beobachteten geschlechtsspezifischen Besonderheiten können derzeit nicht aufgeklärt werden und erfordern weitere Untersuchungen. Systematische Untersuchungen zur Seitendominanz in ihrer Auswirkung auf die posturale Rumpfmuskulatur existieren nicht, dennoch können die beobachteten generellen Seitenabweichungen der Händigkeit zugeordnet werden. Schlussfolgerung Die HIP eignet sich zur Fazilitation der Rumpfmuskulatur. Weitere Untersuchungen an der eigentlichen Zielgruppe, bspw. Rollstuhlfahrer, sind notwendig um die Aspekte gehandicapter Personen weiter zu erfassen.","PeriodicalId":54611,"journal":{"name":"Physikalische Medizin Rehabilitationsmedizin Kurortmedizin","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2021-11-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Physikalische Medizin Rehabilitationsmedizin Kurortmedizin","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1671-9561","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"REHABILITATION","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Hintergrund Die sensomotorische Fazilitation über die Hände ist eine Methode, die mutmaßlich die Rumpfmuskulatur aktiviert und somit eine Alternative zur Kurzfußtechnik nach Janda darstellen soll. Nach Reliabilitätsuntersuchungen zur Messmethode soll hier der Nachweis einer Erhöhung der Muskelaktivität mittels Oberflächen-EMG (OEMG) erbracht werden. Methoden Mittels OEMG wurden bei 44 jungen gesunden Probanden das Aktivierungsverhalten von 15 Muskelpaaren während der Fazilitation im Vergleich zur Ausgangsstellung geprüft. Ergebnisse Die Fazilitation über die Hände führte zu einer Aktivierung der Rumpfmuskulatur, die weitgehend symmetrisch erfolgte und für die überwiegend eine klinische Relevanz nachweisbar war (Effektstärken>0,8). Seitensymmetrische Unterschiede im Rahmen der Händigkeit zeigten ein höheres rechtsseitiges Aktivitätsniveau. Die weiblichen Studienteilnehmer reagierten im Detail anders als die männlichen Teilnehmer. Diskussion Zur Vermeidung einer verstärkten asymmetrischen sensomotorischen Fazilitation auf Grund der Händigkeit ist eine therapeutische Kontrolle, zumindest zu Beginn der Behandlung, sinnvoll. Die beobachteten geschlechtsspezifischen Besonderheiten können derzeit nicht aufgeklärt werden und erfordern weitere Untersuchungen. Systematische Untersuchungen zur Seitendominanz in ihrer Auswirkung auf die posturale Rumpfmuskulatur existieren nicht, dennoch können die beobachteten generellen Seitenabweichungen der Händigkeit zugeordnet werden. Schlussfolgerung Die HIP eignet sich zur Fazilitation der Rumpfmuskulatur. Weitere Untersuchungen an der eigentlichen Zielgruppe, bspw. Rollstuhlfahrer, sind notwendig um die Aspekte gehandicapter Personen weiter zu erfassen.
期刊介绍:
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Publishing 6 issues a year, the journal includes selected original research articles and reviews as well as guidelines and summaries of the latest research findings. The journal also publishes society news and editorial material. “Online first” publication ensures rapid dissemination of knowledge.