Anne Weißbach, Feline Hamami, A. Münchau, C. Ganos
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Abstract
ZUSAMMENFASSUNG Funktionelle neurologische Bewegungsstörungen gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen, führen oft zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen und zu einer massiven finanziellen Belastung des Gesundheitssystems. Die Diagnose wird klinisch anhand positiver Diagnosekriterien gestellt, was apparative, kostenintensive Zusatzdiagnostik meist unnötig macht. Gehäuft kommt es allerdings zu einer erheblichen Verzögerung der Diagnose und damit verbunden, der Einleitung einer krankheitsspezifischen Therapie. In unserem Artikel möchten wir die Hauptpfeiler der klinischen Diagnose – die Inkongruenz und Inkonsistenz – die allen funktionellen Bewegungsstörungen gemeinsam ist, erläutern und darauf aufbauend die unterschiedlichen Subgruppen mit ihren individuellen klinischen Charakteristika und den dazugehörigen Untersuchungstechniken praxisnah erklären. Dies soll dazu beitragen, dass die Diagnose schnell und sicher gestellt werden kann. Außerdem ergeben sich aus den aufgeführten klinischen Charakteristika für die Therapie bedeutsame Strategien, z. B. die Modulation von Aufmerksamkeit, die in der Physio- und Psychotherapie zur Anwendung gebracht, aber vor allem durch die Patienten selbst genutzt werden können.
期刊介绍:
Da bei psychischen Störungen Hausärzte fast immer die ersten Ansprechpartner sind und die Weichenstellung für eine kompetente fachärztliche Behandlung in ihren Händen liegt, wendet sich die Nervenheilkunde zugleich an Primärärzte.
Ziel ist neben der Weitergabe aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, praxistaugliche Informationen zu vermitteln, die zur besseren Versorgung von Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Störungen beitragen. Regelmäßig werden Empfehlungen oder Leitlinien der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft sowie der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke veröffentlicht.
Nervenheilkunde erscheint regelmäßig mit zwölf Ausgaben pro Jahr und richtet sich vor allem an Nervenärzte, Neurologen, Psychiater und Psychologen in Klinik und Praxis, Allgemeinmediziner und niedergelassene Internisten.