Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Kerstin Lesny, Dr. Patrick Arnold, Dr.-Ing. Julia Sorgatz, Dr.-Ing. Ronald Schneider
{"title":"Wie sicher sind unsere Bauwerke? – Strukturpapier des Arbeitskreises 2.15 der DGGT „Zuverlässigkeitsbasierte Methoden in der Geotechnik“","authors":"Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Kerstin Lesny, Dr. Patrick Arnold, Dr.-Ing. Julia Sorgatz, Dr.-Ing. Ronald Schneider","doi":"10.1002/gete.202300014","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Der zukünftige Eurocode 7 wird ausdrücklich die Nutzung zuverlässigkeitsbasierter Methoden in der geotechnischen Planung und Bemessung erlauben. In Deutschland gibt es bisher kaum Erfahrung in der praktischen Anwendung derartiger Verfahren und entsprechend sind die Vorbehalte gegenüber diesen Methoden oft groß. Der neue DGGT-Arbeitskreis (AK) 2.15 „<i>Zuverlässigkeitsbasierte Methoden in der Geotechnik</i>“ hat sich zum Ziel gesetzt, durch praxisorientierte Anleitungen und Empfehlungen sowie begleitende Aus- und Weiterbildungsangebote den praktischen Zugang zu diesen Verfahren zu unterstützen. Ziel ist es, Möglichkeiten und Grenzen zu verdeutlichen sowie vor allem ihre Potenziale zu erschließen. In dem vorliegenden Beitrag werden allgemeine Grundlagen und die zukünftigen Arbeitsfelder des AK 2.15 vorgestellt. Ausgehend von der Einführung relevanter Fachbegriffe wird zunächst die Einbettung zuverlässigkeitsbasierter Verfahren in den aktuellen Normungs- und Regelungskontext aufgezeigt. Anschließend werden anhand des Lebenszyklus eines geotechnischen Bauwerks die Unsicherheiten in den geotechnischen Prognosen und Bewertungen beschrieben. Daran anknüpfend wird aufgezeigt, an welchen Stellen zuverlässigkeitsbasierte Methoden als mögliches Werkzeug sinnvoll genutzt werden können, um Ingenieur:innen, Bauherr:innen und Prüfer:innen in Nachweis- und Entscheidungsprozessen zu unterstützen. Zu den sich daraus ableitenden Arbeitsthemen werden durch den AK 2.15 zukünftig Empfehlungen erarbeitet und sukzessive veröffentlicht.</p><p><b>How safe are our structures? – Conceptual paper of the DGGT Working Group 2.15 “Reliability-Based Methods in Geotechnical Engineering”</b></p><p>The future Eurocode 7 will explicitly allow the use of reliability-based methods in geotechnical planning and design. In Germany, there is hardly any experience in the practical application of such methods so far and thus the reservations towards these methods are plenty. The new DGGT Working Group (WG) 2.15 “<i>Reliability-Based Methods in Geotechnical Engineering</i>” has set itself the goal of providing a practical access to those methods by means of practice-oriented instructions and recommendations as well as accompanying training and further education courses. The aim is to clarify the possibilities and limitations and, above all, to exploit their potential. This article presents the general principles as well as the future fields of work of the WG 2.15. Starting with the introduction of relevant technical terms, the implementation of reliability-based methods within the current codes of practice and regulations is shown. Using the life cycle of a geotechnical structure, the uncertainties in geotechnical designs and assessments are described. Subsequently it is outlined, in which situations and to what extend reliability-based methods can aid engineers, clients and inspectors in verification and decision-making processes. In the future, WG 2.15 will develop recommendations on individual topics and publish them successively.</p>","PeriodicalId":43155,"journal":{"name":"Geotechnik","volume":"46 3","pages":"153-164"},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2023-08-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Geotechnik","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/gete.202300014","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"ENGINEERING, GEOLOGICAL","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der zukünftige Eurocode 7 wird ausdrücklich die Nutzung zuverlässigkeitsbasierter Methoden in der geotechnischen Planung und Bemessung erlauben. In Deutschland gibt es bisher kaum Erfahrung in der praktischen Anwendung derartiger Verfahren und entsprechend sind die Vorbehalte gegenüber diesen Methoden oft groß. Der neue DGGT-Arbeitskreis (AK) 2.15 „Zuverlässigkeitsbasierte Methoden in der Geotechnik“ hat sich zum Ziel gesetzt, durch praxisorientierte Anleitungen und Empfehlungen sowie begleitende Aus- und Weiterbildungsangebote den praktischen Zugang zu diesen Verfahren zu unterstützen. Ziel ist es, Möglichkeiten und Grenzen zu verdeutlichen sowie vor allem ihre Potenziale zu erschließen. In dem vorliegenden Beitrag werden allgemeine Grundlagen und die zukünftigen Arbeitsfelder des AK 2.15 vorgestellt. Ausgehend von der Einführung relevanter Fachbegriffe wird zunächst die Einbettung zuverlässigkeitsbasierter Verfahren in den aktuellen Normungs- und Regelungskontext aufgezeigt. Anschließend werden anhand des Lebenszyklus eines geotechnischen Bauwerks die Unsicherheiten in den geotechnischen Prognosen und Bewertungen beschrieben. Daran anknüpfend wird aufgezeigt, an welchen Stellen zuverlässigkeitsbasierte Methoden als mögliches Werkzeug sinnvoll genutzt werden können, um Ingenieur:innen, Bauherr:innen und Prüfer:innen in Nachweis- und Entscheidungsprozessen zu unterstützen. Zu den sich daraus ableitenden Arbeitsthemen werden durch den AK 2.15 zukünftig Empfehlungen erarbeitet und sukzessive veröffentlicht.
How safe are our structures? – Conceptual paper of the DGGT Working Group 2.15 “Reliability-Based Methods in Geotechnical Engineering”
The future Eurocode 7 will explicitly allow the use of reliability-based methods in geotechnical planning and design. In Germany, there is hardly any experience in the practical application of such methods so far and thus the reservations towards these methods are plenty. The new DGGT Working Group (WG) 2.15 “Reliability-Based Methods in Geotechnical Engineering” has set itself the goal of providing a practical access to those methods by means of practice-oriented instructions and recommendations as well as accompanying training and further education courses. The aim is to clarify the possibilities and limitations and, above all, to exploit their potential. This article presents the general principles as well as the future fields of work of the WG 2.15. Starting with the introduction of relevant technical terms, the implementation of reliability-based methods within the current codes of practice and regulations is shown. Using the life cycle of a geotechnical structure, the uncertainties in geotechnical designs and assessments are described. Subsequently it is outlined, in which situations and to what extend reliability-based methods can aid engineers, clients and inspectors in verification and decision-making processes. In the future, WG 2.15 will develop recommendations on individual topics and publish them successively.
期刊介绍:
Die Zeitschrift "geotechnik" ist das Organ der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V (DGGT) und erscheint viermal jährlich. Die Themen- schwerpunkte entsprechen den Fachsektionen der DGGT und umfassen Bodenmechanik, Erd- und Grundbau, Felsmechanik, Ingenieurgeologie, Geokunststoffe sowie Umweltgeotechnik. Die Schwerpunkte einer Ausgabe werden jeweils von einer Fachsektion gestellt und auch um Beiträge aus anderen Themenbereichen ergänzt. Mitteilungen der DGGT, CBTR-Nachrichten des Centrums für Deutsches und Internationales Baugrund- und Tiefbaurecht e.V., Nachrichten aus der Industrie.