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Abstract
ZUSAMMENFASSUNG Aufgrund des mehrheitlich jungen Erkrankungsalters befinden sich Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) oft in der Phase der Kinderplanung. Auch wenn die Rate an Kinderlosigkeit unter CED-Patienten im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöht ist, ist die Fertilität nur im Erkrankungsschub oder nach besonderen Situationen wie bspw. Beckenoperationen eingeschränkt. Dies verdeutlicht, dass CED-Patienten sich eher aufgrund ihrer Erkrankung einer freiwilligen Kinderlosigkeit oder -armut unterwerfen. Das Erreichen einer stabilen Remission vor der Konzeption und während der gesamten Schwangerschaft ist der wichtigste Faktor zur Komplikationsminimierung während der Schwangerschaft von CED-Patientinnen. In stabiler Remission haben Patientinnen im Vergleich zur Normalbevölkerung kein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen. Es ist daher essenziell, schon frühzeitig die Schwangerschaftsplanung mit den Patientinnen zur diskutieren und bereits vor Konzeption eine stabile Remission zu erzielen. Hierzu können die meisten Medikamente zur Behandlung von CED während der Schwangerschaft und Stillzeit fortgesetzt werden. Methotrexat soll mindestens 3–6 Monate vor Konzeption aufgrund seiner teratogenen Wirkung abgesetzt werden. Bei TNF-alpha-Antikörpern sollte die diaplazentare Transmission ab der 20./24. Schwangerschaftswoche bedacht werden. Der Schlüssel zu einer sicheren Schwangerschaft ist die kontinuierliche Überwachung und Kontrolle der CED-Inflammationsaktivität.
期刊介绍:
Chef- und Oberärzte sowie Stationsärzte mit Schwerpunkt im Bereich Innere Medizin Besonderheiten Die CME-zertifizierte klinische Fortbildungszeitschrift mit der höchsten Auflage interdisziplinär kein anderer vergleichbarer Titel am Markt Themenschwerpunkthefte Fortbildungsserien: Onkologie, Kardiologie, GI-Erkrankungen Rechtsserie