Eine „Zweite Leibeigenschaft“ im Böhmen der Frühen Neuzeit? Ein Mythos nicht nur des 21. Jahrhunderts

Jaroslav Čechura
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Abstract

Es gehört zu den alten (keineswegs vorbehaltlos geteilten) Paradigmen der tschechischen Historiografie, dass es in den Jahren und Jahrzehnten nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges zu einem grundsätzlichen, geradezu systemischen Wandel der Untertanenverhältnisse in den böhmischen Ländern gekommen sei. Zurückzuführen sei dies unter anderem auf den relativ massiven Austausch der Obrigkeiten, die erst nach der Beruhigung der Verhältnisse ihre obrigkeitlichen Rechte wieder umfassend ausüben konnten. Und ihre Schritte hätten sich primär darauf konzentriert, die entstandenen Kriegsschäden zu beseitigen, unter denen viele böhmische Herrschaften litten. Für diese kompromisslose Wende bürgerte sich in der marxistisch orientierten Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg der Begriff „zweite Leibeigenschaft“ ein. Methodisch handelte es sich um die Rezeption der Ansichten von Friedrich Engels1 und teilweise auch der Historiografie der damaligen Deutschen Demokratischen
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Biuletynu Polskiej Misji Historycznej
Biuletynu Polskiej Misji Historycznej Arts and Humanities-History
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