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Abstract
ZUSAMMENFASSUNG Die Diagnose einer funktionellen Bewegungsstörung sollte innerhalb neurologischer Behandlungsstrukturen anschlussfähig vermittelt werden. Erfahrungsgemäß gelingt dies am besten, wenn spezifische Untersuchungszeichen, aus denen sich neben der Diagnose auch Störungsmodell und Therapieprinzipien ableiten lassen, demonstriert und reflektiert werden. Dem kommt dabei ein größeres Gewicht zu als der Benennung der unauffälligen apparativen Ausschlussdiagnostik. Die bewusste Anerkennung funktioneller motorischer Symptome als Ausdruck einer originären neuropsychiatrischen Störung der Bewegungskontrolle stellt dabei die gebotene Haltung gegenüber Betroffenen als Grundlage für eine gelingende Diagnosevermittlung dar. Diagnosestellung und Diagnosevermittlung können – insbesondere bei knapp bemessenem Gesprächszeitrahmen – auch ohne die Erhebung psychischer Belastungen erfolgen. Mitunter kann es allerdings zielführend sein, häufige Begleitbeschwerden wie z. B. Schmerzen, Ängste, Fatigue und Schlafstörungen mit zu erheben und deren Behandlungsmöglichkeiten anzusprechen. Methoden der motivierenden Gesprächsführung helfen bei der Förderung der Therapiemotivation.
期刊介绍:
Da bei psychischen Störungen Hausärzte fast immer die ersten Ansprechpartner sind und die Weichenstellung für eine kompetente fachärztliche Behandlung in ihren Händen liegt, wendet sich die Nervenheilkunde zugleich an Primärärzte.
Ziel ist neben der Weitergabe aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, praxistaugliche Informationen zu vermitteln, die zur besseren Versorgung von Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Störungen beitragen. Regelmäßig werden Empfehlungen oder Leitlinien der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft sowie der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke veröffentlicht.
Nervenheilkunde erscheint regelmäßig mit zwölf Ausgaben pro Jahr und richtet sich vor allem an Nervenärzte, Neurologen, Psychiater und Psychologen in Klinik und Praxis, Allgemeinmediziner und niedergelassene Internisten.