{"title":"Selbstmanagement","authors":"J. Bessler","doi":"10.1055/a-1031-4229","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Funktioniert Manuelle Therapie nur mit Hands-on-Techniken alleine, also ohne Eigenübungen und Strategien zum Selbstmanagement? Funktioniert moderne Physiotherapie ohne diese Handsoff-Elemente? Muskuloskelettale Beschwerden zeigen sich meist multifaktoriell, werden auf verschiedenen Ebenen beeinflusst (biomechanisch, psychosozial und individuell) und lassen sich häufig nicht durch eine Therapieart alleine behandeln [1][2]. Selbstmanagementstrategien werden in der Literatur daher als unabdingbar für die längerfristige Beeinflussung persistierender muskuloskelettaler Beschwerden angesehen und die Rolle der Physiotherapeuten bei der Anleitung und Bestärkung für ein effektives Selbstmanagement der Patienten positiv herausgestellt [2][3]. Progressionsstrategien wie „Graded exercise/activity/exposure“ sollten vor allem bei Patienten mit lang anhaltenden Beschwerden zum Einsatz kommen [4]. Gleichzeitig ist aber die Studienlage für die Wirkung von Selbstmanagementprogrammen bei chronischen Beschwerden als unklar zu interpretieren[5][6]. Vor allem bei unklarer externer Evidenzlage greifen Therapeuten natürlich auf ihre eigenen Erfahrungen zurück [7]. „Ich hatte schon zig-mal Therapie, aber die Verbesserungen haben nie länger angehalten“, höre ich öfter in der Praxis beim Anamnesegespräch. Auf meine daraus resultierende Frage nach Eigenübungen sehe ich dann meist in ratlose Patientengesichter bzw. bekomme Übungen aus dem Internet gezeigt. Manuelle Therapie wirkt! Dafür gibt es interne und externe Evidenz [8], trotz anderer Meinungen. Aber wie lange halten diese Verbesserungen an? Will ich meine Patienten unabhängig machen oder an mich binden, indem ich sie nicht mit ins Selbstmanagement einbeziehe? Wie sind Ihre Erfahrungen? Schreiben Sie mir, ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen! Wir konnten für diese Ausgabe mit dem Schwerpunkt „Selbstmanagement“ drei erfahrene Therapeutinnen aus Lehre, Forschung und Praxis gewinnen, die mit ihren Artikeln an den Schwerpunkt „Patientenedukation“ in Heft 5/2018 anknüpfen. Sie gehen dabei besonders auf die Rolle der Patienten in der Therapie ein.","PeriodicalId":53828,"journal":{"name":"Manuelle Therapie","volume":"23 1","pages":"197 - 197"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1031-4229","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Manuelle Therapie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1031-4229","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Funktioniert Manuelle Therapie nur mit Hands-on-Techniken alleine, also ohne Eigenübungen und Strategien zum Selbstmanagement? Funktioniert moderne Physiotherapie ohne diese Handsoff-Elemente? Muskuloskelettale Beschwerden zeigen sich meist multifaktoriell, werden auf verschiedenen Ebenen beeinflusst (biomechanisch, psychosozial und individuell) und lassen sich häufig nicht durch eine Therapieart alleine behandeln [1][2]. Selbstmanagementstrategien werden in der Literatur daher als unabdingbar für die längerfristige Beeinflussung persistierender muskuloskelettaler Beschwerden angesehen und die Rolle der Physiotherapeuten bei der Anleitung und Bestärkung für ein effektives Selbstmanagement der Patienten positiv herausgestellt [2][3]. Progressionsstrategien wie „Graded exercise/activity/exposure“ sollten vor allem bei Patienten mit lang anhaltenden Beschwerden zum Einsatz kommen [4]. Gleichzeitig ist aber die Studienlage für die Wirkung von Selbstmanagementprogrammen bei chronischen Beschwerden als unklar zu interpretieren[5][6]. Vor allem bei unklarer externer Evidenzlage greifen Therapeuten natürlich auf ihre eigenen Erfahrungen zurück [7]. „Ich hatte schon zig-mal Therapie, aber die Verbesserungen haben nie länger angehalten“, höre ich öfter in der Praxis beim Anamnesegespräch. Auf meine daraus resultierende Frage nach Eigenübungen sehe ich dann meist in ratlose Patientengesichter bzw. bekomme Übungen aus dem Internet gezeigt. Manuelle Therapie wirkt! Dafür gibt es interne und externe Evidenz [8], trotz anderer Meinungen. Aber wie lange halten diese Verbesserungen an? Will ich meine Patienten unabhängig machen oder an mich binden, indem ich sie nicht mit ins Selbstmanagement einbeziehe? Wie sind Ihre Erfahrungen? Schreiben Sie mir, ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen! Wir konnten für diese Ausgabe mit dem Schwerpunkt „Selbstmanagement“ drei erfahrene Therapeutinnen aus Lehre, Forschung und Praxis gewinnen, die mit ihren Artikeln an den Schwerpunkt „Patientenedukation“ in Heft 5/2018 anknüpfen. Sie gehen dabei besonders auf die Rolle der Patienten in der Therapie ein.