{"title":"Neue Therapien der spinalen Muskelatrophie","authors":"M. Walter, B. Schoser","doi":"10.1055/a-0642-1775","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die 5q-assoziierte spinale Muskelatrophie (5q-SMA) ist eine progressive autosomal rezessive Motoneuronerkrankung mit einer Inzidenz von 1 in 10 000 Geburten. Die 5q-SMA ist durch den Verlust des Survival Motor Neuron 1 Gens (SMN1) verursacht. Sie stellt die häufigste neurodegenerative Erkrankung im Kindesalter dar. 126 Jahre nach der Erstbeschreibung durch Hofmann kam es 2017 zur Erstzulassung einer spezifischen Therapie der SMA in Deutschland. Durch eine Erhöhung des Anteils an funktionsfähigem SMN-Protein, die entweder durch Einschluss von Exon 7 in SNM2-Transkripte, Erhöhung der SMN2-Genexpression oder durch direkten Genersatz von SMN1 erzielt werden kann, ist eine spezifische Therapie nun möglich geworden. Zahlreiche Fragen – was ist der Zeitpunkt für eine optimale therapeutische Intervention, welche therapeutische Maßnahme ist die geeignetste, was sind mögliche Wechselwirkungen gentherapeutischer Maßnahmen – bleiben derzeit noch ungeklärt. Die Kenntnis der klinischen Symptome der SMA und das Wissen um eine spezifische Therapie werden diese bislang als unbehandelbar geltende Erkrankung neu in den medizinischen Fokus bringen, sodass ein früher, nach Möglichkeit präsymptomatischer Therapiebeginn das Outcome im Vergleich zu einem späteren Therapiebeginn entscheidend verbessern wird.","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"617 - 624"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0642-1775","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Aktuelle Neurologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-0642-1775","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"Medicine","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Die 5q-assoziierte spinale Muskelatrophie (5q-SMA) ist eine progressive autosomal rezessive Motoneuronerkrankung mit einer Inzidenz von 1 in 10 000 Geburten. Die 5q-SMA ist durch den Verlust des Survival Motor Neuron 1 Gens (SMN1) verursacht. Sie stellt die häufigste neurodegenerative Erkrankung im Kindesalter dar. 126 Jahre nach der Erstbeschreibung durch Hofmann kam es 2017 zur Erstzulassung einer spezifischen Therapie der SMA in Deutschland. Durch eine Erhöhung des Anteils an funktionsfähigem SMN-Protein, die entweder durch Einschluss von Exon 7 in SNM2-Transkripte, Erhöhung der SMN2-Genexpression oder durch direkten Genersatz von SMN1 erzielt werden kann, ist eine spezifische Therapie nun möglich geworden. Zahlreiche Fragen – was ist der Zeitpunkt für eine optimale therapeutische Intervention, welche therapeutische Maßnahme ist die geeignetste, was sind mögliche Wechselwirkungen gentherapeutischer Maßnahmen – bleiben derzeit noch ungeklärt. Die Kenntnis der klinischen Symptome der SMA und das Wissen um eine spezifische Therapie werden diese bislang als unbehandelbar geltende Erkrankung neu in den medizinischen Fokus bringen, sodass ein früher, nach Möglichkeit präsymptomatischer Therapiebeginn das Outcome im Vergleich zu einem späteren Therapiebeginn entscheidend verbessern wird.